#9 Widerstände im Team – von Urlaubern und Gefangenen

Zum Ende des letzten Jahres habe ich viele Trainings und Teamworkshops mit Teilnehmenden durchgeführt, die leider nicht freiwillig dabei waren…

Ein Balance-Akt: Denn auch wenn ich jedem freistelle zu gehen – trauen sich erwachsene Menschen dann trotzdem nicht, konsequent zu sein.

Meine größte Herausforderung: Denjenigen, die Lust auf den Tag haben, die Möglichkeit zu geben, wirklich etwas mitzunehmen.

Meine aktuelle Lieblingsmethode, um gleich zu Beginn der Veranstaltung die Motivationslage der Gruppe einzuschätzen:
EVSP – Explorer, Vacationer, Shopper, Prisoner
(auf Deutsch: Entdeckerin, Urlauberin, Shopperin, Gefangener)

So funktioniert die Methode:
1️⃣ Ich definiere vier Ecken im Raum und beschrifte sie mit den vier Rollen.
2️⃣ Die Teilnehmenden bitte ich:
„Bitte positionieren Sie sich dort, wo Ihre Erwartungshaltung an den heutigen Tag am besten beschrieben wird.“

Die Rollen:
🟡 Explorer (Entdecker*in): Ich bin offen und freue mich auf neue Erkenntnisse.
🟡 Vacationer (Urlauber*in): Für mich ist der Tag vor allem eine Pause vom Alltag.
🟡 Shopper (Shopper*in): Ich habe ein konkretes Anliegen oder eine Frage, auf die ich Antworten suche.
🟡 Prisoner (Gefangene*r): Ich bin nicht freiwillig hier und weiß nicht, was ich hier soll.

🔍 Ergebnis:
Diese Methode gibt mir sofort einen Eindruck, wie die Gruppe „tickt“.
Mein bisher schwierigstes Ergebnis? Die Hälfte der Teilnehmenden waren „Prisoners“. In den meisten Fällen ist es jedoch nur eine kleine Minderheit. Und genau das hilft: Die „Gefangenen“ sehen, dass sie nicht die Mehrheit sind – was oft dazu führt, dass sie sich zurückhalten.

👥 Tipp:
Nutzen Sie die Gelegenheit, die Gruppen zu fragen, warum sie sich für ihre Position entschieden haben.

Ein Beispiel aus meiner Praxis:
Ich hatte ein Training mit einem Team, das dreimal die Woche Sprechstunden abhalten musste. Der einzige Tag ohne Sprechstunden wurde von der Führungskraft für das Training eingeplant – doch diesen Tag nutzte das Team normalerweise, um aufgelaufene Arbeit abzuarbeiten. Für ein ohnehin überlastetes Team war das verständlicherweise keine gute Ausgangssituation.

💬 Und Sie?
Wie gehen Sie in Ihren Trainings oder Workshops mit unterschiedlichen Motivationslagen um? Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren!

#7 Widerstand gegen Methoden in Teamworkshops – Sie sind das Problem!

Dieser Post ist der nächste in meiner Reihe „Wenn das Team nicht mitzieht: 5 Auslöser für Widerstand gegen Workshop-Methoden“

Sie moderieren den Teamworkshop Ihres Teams, und Sie merken: Der Widerstand im Raum richtet sich gar nicht gegen die Methode – sondern gegen Sie bzw. die Organisation.

Widerstand als Stellvertreter-Konflikt
In solchen Situationen sind Sie nicht nur Moderator*in, sondern auch Repräsentant*in der Organisation. Der Frust über ungelöste Probleme oder unklare Strukturen wird auf Sie projiziert.

Wie können Sie als Führungskraft damit umgehen?

💡 (Er)Klären Sie Ihre Doppelrolle
Die Moderation eigener Teamworkshops ist anspruchsvoll, weil Sie gleichzeitig Führungskraft und Prozessbegleiterin sind. Thematisieren Sie diese Doppelrolle frühzeitig: „Heute begleite ich als Moderatorin durch den Prozess. Wenn es um Führungsthemen geht, sprechen wir sie an, aber der Fokus liegt darauf, wie wir als Team vorankommen.“

💡 Trennen Sie Person und Rolle
Widerstand richtet sich selten gegen Sie als Mensch, sondern gegen Ihre Rolle als Führungskraft oder Moderator*in. Leichter gesagt als getan: Bleiben Sie professionell und erinnern Sie sich daran, dass es um die Themen im Team geht – nicht um Ihre Person.

💡 Schaffen Sie Raum für Kritik
Widerstand wird größer, wenn er ignoriert wird. Geben Sie ihm bewusst Raum. So holen Sie die Kritik ins offene Gespräch, ohne den Workshop aus dem Ruder laufen zu lassen.

💡Fokus auf das Thema
Versuchen Sie beim Thema zu bleiben. Stellen Sie klar, dass der Workshop keine Plattform ist, um ausschließlich Frust abzuladen. Dokumentieren Sie Kritikpunkte, die über den Workshop hinausgehen, sichtbar für alle und bieten Sie an, diese nach dem Workshop zu bearbeiten
Die Erfahrung zeigt, dass es den Teilnehmenden wichtig ist, dass Ihre Kritikpunkte und Themen nicht vergessen werden.
Verfolgen Sie die ausgelagerten und notierten Themen nach und geben Sie dem Team ein Feedback. Sonst kommen Sie beim nächsten Workshop mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder zur Sprache und Sie haben Glaubwürdigkeit verloren.

💡Grenzen setzen und Selbstwirksamkeit stärken
„Dafür brauchen wir mehr Personal, Geld, Zeit…“
Widerstand weist häufig auch auf gefühlte oder wirkliche Hilflosigkeit hin. Ihr Team hat nicht das Gefühl, etwas verändern zu können.

Ich behaupte mal, dass Ihnen die Kritikpunkte an der Organisation auch vor dem Teamworkshop nicht unbekannt waren.
Machen Sie deutlich, dass Sie in einem Teamworkshop nicht die strukturellen Probleme einer Organisation oder gar einer ganzen Branche lösen können.

💡Im Nachgang des Workshops
Falls es Kritik an Ihnen als Führungskraft, Ihren Führungsentscheidungen gab – reflektieren Sie sich ehrlich. Überlegen Sie, welche Kritikpunkte ggf. berechtigt waren und wie Sie damit umgehen wollen. Ein Coach kann Ihnen dabei helfen 😉

Was bisher geschah:

#1 Wenn das Team nicht mitzieht – 5 Gründe für Widerstand gegen Methoden

#2 4 Anzeichen dafür, dass Ihr Team „im Widerstand“ ist

#3 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Das Team hat die Methode wirklich nicht verstanden

#4 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Die Methode ist zu kompliziert

#5 Widerstand gegen Methoden in Teamworkshops – Das Team fühlt sich unwohl

#6 Widerstand gegen Methoden in Teamworkshops – Sie sind auf Gold gestoßen!

#6 Widerstand gegen Methoden in Teamworkshops – Sie sind auf Gold gestoßen!

Dieser Post ist der nächste in meiner Reihe „Wenn das Team nicht mitzieht: 5 Auslöser für Widerstand gegen Workshop-Methoden“

Widerstand im Teamworkshop ist nicht immer ein Hindernis. Im besten – und gleichzeitig schwierigsten – Fall zeigt er, dass Sie auf Gold gestoßen sind.

⭐ Was bedeutet das?
Das Team spürt, dass Sie mit Ihrer Methode an den Kern vordringen. Sie berühren Themen, die tief sitzen: unausgesprochene Erwartungen, Machtfragen oder Konflikte. Genau diese Dynamiken bringen langfristig Veränderung – lösen im Moment aber oft Widerstand aus.

⭐ Wer zieht nicht mit?
Häufig beeinflussen Einzelpersonen die Gruppendynamik, und es scheint, als wären plötzlich alle gegen Sie. Wenn Sie schon vorab wissen, dass das Thema im Team sensibel ist, stellen Sie sich folgende Fragen:
👣 Welchen Nutzen ziehen Einzelne oder das Team aus der bisherigen Arbeitsweise?
👣 Ist es wirklich ein Teamthema, oder sollten Sie zuerst mit Einzelpersonen arbeiten?

⭐ Sprechen Sie den Elefanten im Raum an
Thematisieren Sie die spürbare Unruhe: „Ich merke, dass dieses Thema gerade Widerstand auslöst. Woran könnte das liegen?“
Bieten Sie dem Team Raum, um Bedenken offen anzusprechen – sei es in der Gruppe oder in kleineren Einheiten.

⭐Vertrauen schaffen
Erinnern Sie das Team daran, dass solche Prozesse normal sind. Wenn Sie bereits wussten, dass das Thema schwierig wird, dürfen Sie das ruhig zugeben: „Mir ist bewusst, dass das gerade herausfordernd ist. Ich finde es auch nicht angenehm. Aber ich bin überzeugt, dass es uns weiterbringt.“

⭐Flexibel bleiben
Achten Sie darauf, das Team nicht zu überfordern. Passen Sie die Methode an, wenn nötig, und gehen Sie in kleineren Schritten vor.

⭐Dranbleiben – auch bei Widerstand
Manchmal reicht es, den Widerstand anzuerkennen und dennoch konsequent weiterzumachen: „Ich höre euch, aber lasst es uns trotzdem ausprobieren.“

Die Kunst liegt darin, einzuschätzen, was das Team und Sie selbst verkraften können. Ein Leitsatz aus meiner Coaching-Ausbildung hilft mir hier immer: „Es kommt nur das hoch, was ohnehin da ist.“ Sie müssen nur bereit sein, den Prozess weiterzuführen.

📖 Übrigens:
In meinem Buch *„Raus aus dem Methodendschungel – Teamentwicklung mit Plan“ finden Sie hilfreiche Ansätze, um Ihr Team besser zu verstehen und sich optimal auf den nächsten Workshop vorzubereiten.

Was bisher geschah:

#1 Wenn das Team nicht mitzieht – 5 Gründe für Widerstand gegen Methoden

#2 4 Anzeichen dafür, dass Ihr Team „im Widerstand“ ist

#3 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Das Team hat die Methode wirklich nicht verstanden

#4 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Die Methode ist zu kompliziert

#5 Widerstand gegen Methoden in Teamworkshops – Das Team fühlt sich unwohl

#5 Widerstand gegen Methoden in Teamworkshops – Das Team fühlt sich unwohl

Dieser Post ist der nächste in meiner Reihe „Wenn das Team nicht mitzieht: 5 Auslöser für Widerstand gegen Workshop-Methoden“

Ein häufiger Grund, warum in Teamworkshops Methoden auf Widerstand stoßen, ist, dass sich das Team mit der gewählten Methode unwohl fühlt.
Manche Methoden erfordern Offenheit, für die das Team noch nicht bereit ist.
Gerade in Teams, die sich erst seit Kurzem kennen, fällt es oft schwer, sich offen zu äußern oder Schwächen zu zeigen. Ein Klassiker: Rollenspiele. Wenn ich bei Check-ins frage, was im Workshop nicht passieren darf, lautet die häufigste Antwort: Bitte keine Rollenspiele.
Alles, was mit Schauspiel oder Kreativität (z. B. Zeichnen) zu tun hat, löst bei vielen Ängste aus.

💡 Tipps für „niedrigschwellige“ Methoden

🔵 Nutzen Sie Punktabfragen oder digitale Umfragetools. Diese Methoden ermöglichen es, Meinungen einzuholen, ohne dass Einzelne im Fokus stehen.

🔵 Kreativität ohne Druck: Vermeiden Sie Aufgaben, bei denen einzelne Personen auffallen könnten. Zeichnen z.B. ist oft problematisch, weil sich viele unwohl fühlen, wenn sie „nicht gut genug“ sind. Die Kollegin, die in 5 Minuten eine perfekte Sketchnote zaubert, macht es oft nicht leichter.
Besser: Collagen aus Zeitungen und Magazinen basteln lassen. Ich schleppe zu fast jedem Teamworkshop Karten aus dem Spiel Dixit mit. Es ist erstaunlich, was Teilnehmende mit so einer Karte in der Hand plötzlich über sich erzählen.

🔵 Nutzen Sie Methoden, die Menschen die Möglichkeit geben, ihre Meinungen in kleinen Gruppen zu diskutieren.
Mein Eindruck ist, dass viele Methoden für Teamworkshops für extrovertierte Menschen konzipiert sind, die wenig Probleme haben, sich in größeren Gruppen zu öffnen. Man schätzt aber, dass in Deutschland 30 bis 50 Prozent der Menschen eher introvertiert sind. Der Rest, so könnte man meinen, würde demnach zur Extraversion neigen. Viele Personen sind aber nicht klar nach innen oder außen gewandt. Im Umkehrschluss heißt dass, dass es tendenziell dem Großteil Ihres Teams leichter fällt, die eigenen Gedanken erst in kleineren Gruppen zu sortieren.

📖 In meinem Buch „Raus aus dem Methodendschungel – Teamentwicklung mit Plan“ zeige ich, wie wichtig es ist, Ihr Team genau zu verstehen, bevor Sie Maßnahmen und Methoden auswählen.

❓ Welche Methoden haben in Ihren Workshops bisher gut funktioniert?

Was bisher geschah:

#1 Wenn das Team nicht mitzieht – 5 Gründe für Widerstand gegen Methoden

#2 4 Anzeichen dafür, dass Ihr Team „im Widerstand“ ist

#3 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Das Team hat die Methode wirklich nicht verstanden

#4 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Die Methode ist zu kompliziert

#4 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Die Methode ist zu kompliziert

Im letzten Jahr habe ich Ihnen 5 Gründe genannt, warum das Team sich gegen Ihre Methoden für den Teamworkshop wehren könnte und 4 Anzeichen woran Sie das erkennen.
Das neue Jahr starte ich nun mit einer kleinen Reihe, die eine Ebene tiefer geht und diese Gründe näher beleuchtet. Tipps zum Umgang fehlen natürlich auch nicht! 😊

💥 Grund 2: Die Methode ist zu kompliziert und das Team befürchtet, etwas falsch zu machen

Als Führungskraft, die selbst einen Teamworkshop gestaltet und moderiert, befinden Sie sich bereits in einer komplexen Doppelrolle: Sie sind für den Prozess verantwortlich und haben zudem ein Interesse an den Ergebnissen. Vielleicht möchten Sie sogar mitdiskutieren?

Machen Sie sich das Leben nicht schwerer, indem Sie komplexe Methoden wählen, wenn es auch eine einfache Gruppenarbeit tut.
Das verhindert, dass Sie beim Anleiten ins Straucheln kommen.
Und es hilft auch Ihrem Team. Ich wiederhole mich hier gerne: Ein Teamworkshop ist für Teams in der Regel eine ungewohnte Situation. Die Arbeit an Fragen der Zusammenarbeit ist herausfordernd genug – machen Sie es nicht zusätzlich kompliziert.

🤔 Spannender ist meine Unterstellung, dass das Team befürchtet, etwas falsch zu machen.
Falls Sie diesen Eindruck haben, stellt sich die Frage: Wie sieht es eigentlich mit der Fehlerkultur in Ihrem Team aus? Ist das ein normales Verhalten, wenn Ihr Team vor neuen Herausforderungen steht?

Mehr in der Reihe:

#1 Wenn das Team nicht mitzieht – 5 Gründe für Widerstand gegen Methoden

#2 4 Anzeichen dafür, dass Ihr Team „im Widerstand“ ist

#3 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Das Team hat die Methode wirklich nicht verstanden

#3 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Das Team hat die Methode wirklich nicht verstanden


Im letzten Jahr habe ich Ihnen 5 Gründe genannt, warum das Team sich gegen Ihre Methoden für den Teamworkshop wehren könnte.
Das neue Jahr starte ich nun mit einer kleinen Reihe, die eine Ebene tiefer geht und diese Gründe näher beleuchtet. Tipps zum Umgang fehlen natürlich auch nicht! 😊

Grund 1: Das Team hat die Methode wirklich nicht verstanden

Das passiert häufiger, als Sie denken. Schließlich ist ein Teamworkshop für viele Teams kein Alltag. Sie müssen viele Eindrücke verarbeiten. Ich arbeite in letzter Zeit häufiger mit Teams, die sich lange oder teilweise noch nie vollzählig in Präsenz gesehen haben. Dazu kommt, dass sie nicht an Fachfragen arbeiten, in denen sie sich sicher fühlen, sondern an Fragen der Zusammenarbeit.

Was kann helfen?

🔹 Visualisieren Sie die Arbeitsanweisungen 🧑‍🎨
Sowohl für Sie als auch für das Team ist es hilfreich, die Methode schriftlich im Raum zu haben – entweder auf einer Präsentation oder einem Flipchart. Menschen verarbeiten Informationen unterschiedlich und müssen manchmal einfach nur nochmal lesen. Auch Sie können sich daran festhalten, wenn Sie bei der Erklärung straucheln.

🔹 Das große Ganze und die Zwischenschritte 👣
Gerade wenn Methoden aufeinander aufbauen, bin ich dazu übergegangen, am Anfang zu erklären, was die Gruppe jetzt erwartet (grober Überblick) und dann den ersten Schritt zu erläutern. Häufig hilft es auch, mehrfach klarzumachen, wo man am Ende des Tages hinwill. Was sind das Ergebnis und was sind die Zwischenschritte, an denen wir arbeiten?

🔹 Wiederholung hilft ♾️
Manchmal verfängt die Anleitung wirklich nicht beim ersten Mal. Wiederholung hilft – auch wenn Sie denken, Sie hätten es dreimal erklärt – es kommt immer wieder zu Aha-Effekten.
Kennen Sie die Situation: Sie fragen, ob alle das Vorgehen verstanden haben. Die Gruppe nickt. Die Gruppenarbeit sollte beginnen, und plötzlich kommen doch nochmal einzelne Mitglieder auf Sie zu und fragen, was sie jetzt tun sollen? Nehmen Sie diese Fragen zum Anlass, die Anweisung nochmal laut und für alle zu wiederholen. Sie kennen das vielleicht noch aus der Schule: Wenn eine*r die Frage hat, gibt es noch andere…

Nutzen Sie alle Gelegenheiten, den Prozess darzustellen. Fassen Sie nach einem Arbeitsabschnitt die bisherigen Schritte zusammen, geben Sie einen Ausblick auf die nächsten. Wenn Sie sich nicht mehr hören können, haben Sie gute Chancen, dass es angekommen ist.

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#1 Wenn das Team nicht mitzieht – 5 Gründe für Widerstand gegen Methoden

#2 4 Anzeichen dafür, dass Ihr Team „im Widerstand“ ist

#2 Widerstand im Teamworkshop? Auf diese 4 Anzeichen sollten Sie achten

Nicht jeder Workshop läuft wie geplant – und das ist okay! Doch wie erkennen Sie, ob das Team gerade „in den Widerstand“ geht?
Hier sind 4 Anzeichen, auf die Sie achten sollten:

1️⃣ Passiver Widerstand
Das Team arbeitet zwar mit, aber ohne Engagement. Es werden kaum Fragen gestellt, Beiträge bleiben oberflächlich, und die Energie im Raum ist spürbar niedrig.

2️⃣ Offene Kritik
Ein Teammitglied sagt direkt: „Das bringt uns nichts“ oder „So haben wir das noch nie gemacht.“

3️⃣ Abweichung vom Thema
Die Diskussion schweift immer wieder ab, und das Team lenkt die Aufmerksamkeit auf andere Themen.

4️⃣ Viele Verständnisfragen zur Methode
Zu jeder Methode, die Sie anbieten, gibt es viele Verständnisfragen – zum Vorgehen, zur Fragestellung, zur Gruppenbildung, zum Zeitrahmen.

In meinen nächsten Beiträgen tauche ich tiefer in mögliche Gründe für Widerstand ein und gebe natürlich auch Tipps, wie Sie damit umgehen können.

🗨️ Kennen Sie diese oder andere Anzeichen? Wie sind Sie bisher damit umgegangen? 👇

hier geht es zu #1 Wenn das Team nicht mitzieht – 5 Gründe für Widerstand gegen Methoden

3 Gründe, warum Teamworkshops gerade für harmonische Teams sinnvoll sind

3 Gründe, warum Teamworkshops gerade für harmonische Teams wichtig sind

Vor kurzem hatte ich ein Auftragsklärungsgespräch für einen Teamworkshop. Die Auftraggeberin und ich kennen uns schon länger. Sie entschuldigte sich fast bei mir – aus ihrer Sicht hatte ihr Team keine Probleme oder Konflikte, und die Baustellen, die es gibt, bearbeitet sie bereits direkt mit den betroffenen Personen. Dennoch wünschte sie sich einen Teamworkshop mit externer Begleitung.

Das erinnerte mich an eine ähnliche Situation vor einiger Zeit: Eine neue Führungskraft wollte einen Teambuilding-Tag organisieren, um ihr Team besser kennenzulernen. Das Team war überrascht und fragte: „Gibt es sowas nicht nur, wenn es Probleme gibt? Bei uns läuft doch alles gut!“

Oft habe ich hier über vermeintliche Harmonie in Teams geschrieben, die bei näherem Hinsehen schnell zerbricht. Doch es gibt sie tatsächlich: Teams ohne schwerwiegende Probleme sind keine Einhörner. In beiden Fällen hatte ich sehr angenehme Tage mit den Teams und konnte beim besten Willen keine Konflikte finden – und das war auch gar nicht meine Absicht. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass einige Teammitglieder ständig darüber nachdachten, was ich in ihr Verhalten hineininterpretieren könnte.

💐 Aber warum sind Teamworkshops gerade dann sinnvoll, wenn es *keine* akuten Probleme gibt?

🌼 Teamworkshops sind keine „Schnelllösungen“ für Konflikte
Wenn es im Team Konflikte oder Probleme gibt, handelt es sich oft um Themen, die sich über längere Zeit aufgebaut haben. Ein einzelner Workshop kann zwar helfen, einen Knoten zu lösen, doch eine nachhaltige Lösung erfordert eine längerfristige Nachbearbeitung.

🌼🌼Teamtage bieten Raum für Reflexion und Prophylaxe
Selbst die engagierteste Führungskraft kann nicht ständig alles im Blick haben. Wenn Teamtage und Raum für Reflexion und Feedback Teil der Arbeitskultur sind, kann ein Teamworkshop eine Gelegenheit bieten, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und anzusprechen – bevor sie eskalieren.

🌼🌼🌼 Ein strukturierter Rahmen für die Auseinandersetzung mit langfristigen Herausforderungen
Teamtage eignen sich hervorragend, um sich in einem entspannten Rahmen mit strukturellen Herausforderungen auseinanderzusetzen. In den oben genannten Fällen ging es zum Beispiel um den anstehenden Generationenwechsel im Team oder den Umgang mit ständigen Veränderungen. Solche Themen lassen sich im Alltag oft schwer diskutieren, aber im Rahmen eines Workshops finden sie Raum.

Haben Sie auch schon Teamworkshops durchgeführt, obwohl es keine akuten Probleme gab? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Ich freue mich auf den Austausch!

☘ Drei Gründe, warum eine Führungskraft einen Teamworkshop nicht (immer) selbst durchführen sollte☘

Führungskräfte und Teamentwicklung

Ich bin eine große Verfechterin davon, dass es eine wichtige Aufgabe von Führungskräften ist, ihr Team zu entwickeln. Dazu gehört es auch, regelmäßig Teamworkshops selbst durchzuführen. Gleichzeitig braucht es ab und zu einen Blick von außen.

Bevor ich mich selbstständig gemacht habe, hatte ich tolle Führungskräfte, die mir den Raum gegeben haben, meine Teamcoaching-Kenntnisse zu erproben.
Ich habe u.a. für mein direktes Team mindestens einmal im Jahr einen Teamworkshop konzipiert und durchgeführt. Während das sehr hilfreich für mich und das Team war, bin ich mittlerweile überzeugt, dass wir auf diese Weise nicht die besten Ergebnisse erzielt haben.

❓ Warum?
Ich war Teil des Systems und musste nach dem Teamworkshop auch wieder zurück in das System.

❓❓Was heißt das?

📸 Perspektiven: Ein externer Coach bringt eine externe Perspektive in die Diskussion. Als Teil des Systems ist das schwer möglich.

👬 Fehlende Rollenklarheit: Als Moderatorin des Workshops hatte ich eine Zwitterrolle. Ich wollte neutral bleiben und den Prozess begleiten. Gleichzeitig betraf die Diskussion meine eigene Arbeit, ganz neutral und zurückhaltend konnte ich mich also nicht verhalten.

🌩 Unangenehmes ansprechen: Als Teamcoach ist man nicht immer beliebt. Ich sehe es als meine Aufgabe an, Teammuster zu entdecken und zu spiegeln und das Team manchmal auch zu pieksen. Ich würde nicht behaupten, dass ich mich damit zurückhalten musste, als ich noch Teil meines alten Teams war. Aber ich merke jetzt, wo ich mein altes Team als “Ehemalige” coache und am nächsten Tag nicht zurück ins Team gehe, wie viel einfacher es ist, Muster und Marotten anzusprechen.

Weitere umfangreichere Tipps und Strategien, wie Sie Ihr Team kontinuierlich weiterentwickeln können, teile ich regelmäßig in meinem Newsletter.

Ich bin jetzt seit einem Jahr selbstständig – ein Grund zum Feiern!

🍀 Bilanz nach einem Jahr
Es hat sich gelohnt und ich hoffe, es ist nur eine Zwischenbilanz, denn aktuell kann ich mir nicht vorstellen, zeitnah wieder festangestellt zu arbeiten.

Es scheint üblich zu sein, noch ein paar Worte mehr zur Bilanz zu Jobwechseln, Selbstständigkeit etc. zu sagen. Da ich diese Beiträge auch immer sehr gerne lese, kommt hier meine.

⬆ Was lief gut?
➕Einer der Bereiche, für die ich tätig sein will, ist die Verwaltung. Dieses Ziel habe ich bisher gut erreicht und war im letzten Jahr in unterschiedlichen Verwaltungen als Organisationsentwicklerin, Teamcoach und Trainerin unterwegs.
➕Trainerin: Das stand nicht von Anfang an in meinem Portfolio, da ich es mir langweilig vorgestellt habe, immer das Gleiche zu erzählen. Ich durfte feststellen: Training macht Spaß und bisher war kein Training wie das andere.
➕ Raus aus der Bubble: Ich finde es sehr spannend, mit unterschiedlichen Zielgruppen, die unterschiedliche Zugänge zu Training und Coaching haben, zu arbeiten. Mein letztes Training war für Vorarbeiter*innen des Grünflächenamts Pankow zum Thema fachliche Führung sowie Konfliktmanagement. Das war eine andere Diskussion als mit Führungskräften über Digitalisierung zu sprechen.
➕ Alte Leidenschaften: Neben Teamcoaching und Co. habe ich in diesem Jahr ein paar alte Leidenschaften wiederentdeckt, darunter das Schreiben. Es macht mir Spaß, für meinen Newsletter oder für LinkedIn Texte zu verfassen.

🔜 Was kann noch besser werden?
⤴ Der zweite Bereich, in dem ich gerne als Teamcoach und Organisationsentwicklerin arbeiten möchte, ist die Energiewirtschaft. Hier läuft es langsamer an. Also meldet euch 😉
⤴Ich habe gelernt, dass es sogenannte „Zones of Genius“ gibt. Terminkoordination ist ganz weit außerhalb meiner Zone of Genius. Es stresst mich, Termine aus unterschiedlichen Bereichen meines Lebens zu koordinieren. Jetzt teste ich verschiedene Scheduling-Tools und hoffe, dass etwas dabei ist.
⤴Die Terminkoordinations-Schwäche macht auch das Netzwerken herausfordernd. Während ich froh bin, nicht mehr tagtäglich im Klein Klein der deutschen und Berliner Energiepolitik zu stecken, war es einfacher, dieses Netzwerk zu pflegen, als ich noch thematisch in diese Themen involviert war.
Ich brauche den regelmäßigen Austausch und in einem festen Team ist es natürlich einfacher, sich Feedback einzuholen.
⤴ Ich habe jahrelang mit engen Deadlines gearbeitet und konnte mich in der politischen Sommerpause nur schwer motivieren. Meine große Angst war, dass ich ohne Stress nichts geregelt bekomme. Es ist nicht eingetreten. Ich glaube, ich arbeite in Summe weniger, aber dafür konzentrierter. Zu viele Ideen sind nicht das Problem, eher die Tatsache, dass ich ungeduldig bin. Gerade im ersten Jahr (und vermutlich auch danach) gibt es den Druck, Ideen schnell umzusetzen, damit „ich auch was anbieten kann“.

Ich freue mich auf das was kommt!