Ich bin jetzt seit einem Jahr selbstständig – ein Grund zum Feiern!

🍀 Bilanz nach einem Jahr
Es hat sich gelohnt und ich hoffe, es ist nur eine Zwischenbilanz, denn aktuell kann ich mir nicht vorstellen, zeitnah wieder festangestellt zu arbeiten.

Es scheint üblich zu sein, noch ein paar Worte mehr zur Bilanz zu Jobwechseln, Selbstständigkeit etc. zu sagen. Da ich diese Beiträge auch immer sehr gerne lese, kommt hier meine.

⬆ Was lief gut?
➕Einer der Bereiche, für die ich tätig sein will, ist die Verwaltung. Dieses Ziel habe ich bisher gut erreicht und war im letzten Jahr in unterschiedlichen Verwaltungen als Organisationsentwicklerin, Teamcoach und Trainerin unterwegs.
➕Trainerin: Das stand nicht von Anfang an in meinem Portfolio, da ich es mir langweilig vorgestellt habe, immer das Gleiche zu erzählen. Ich durfte feststellen: Training macht Spaß und bisher war kein Training wie das andere.
➕ Raus aus der Bubble: Ich finde es sehr spannend, mit unterschiedlichen Zielgruppen, die unterschiedliche Zugänge zu Training und Coaching haben, zu arbeiten. Mein letztes Training war für Vorarbeiter*innen des Grünflächenamts Pankow zum Thema fachliche Führung sowie Konfliktmanagement. Das war eine andere Diskussion als mit Führungskräften über Digitalisierung zu sprechen.
➕ Alte Leidenschaften: Neben Teamcoaching und Co. habe ich in diesem Jahr ein paar alte Leidenschaften wiederentdeckt, darunter das Schreiben. Es macht mir Spaß, für meinen Newsletter oder für LinkedIn Texte zu verfassen.

🔜 Was kann noch besser werden?
⤴ Der zweite Bereich, in dem ich gerne als Teamcoach und Organisationsentwicklerin arbeiten möchte, ist die Energiewirtschaft. Hier läuft es langsamer an. Also meldet euch 😉
⤴Ich habe gelernt, dass es sogenannte „Zones of Genius“ gibt. Terminkoordination ist ganz weit außerhalb meiner Zone of Genius. Es stresst mich, Termine aus unterschiedlichen Bereichen meines Lebens zu koordinieren. Jetzt teste ich verschiedene Scheduling-Tools und hoffe, dass etwas dabei ist.
⤴Die Terminkoordinations-Schwäche macht auch das Netzwerken herausfordernd. Während ich froh bin, nicht mehr tagtäglich im Klein Klein der deutschen und Berliner Energiepolitik zu stecken, war es einfacher, dieses Netzwerk zu pflegen, als ich noch thematisch in diese Themen involviert war.
Ich brauche den regelmäßigen Austausch und in einem festen Team ist es natürlich einfacher, sich Feedback einzuholen.
⤴ Ich habe jahrelang mit engen Deadlines gearbeitet und konnte mich in der politischen Sommerpause nur schwer motivieren. Meine große Angst war, dass ich ohne Stress nichts geregelt bekomme. Es ist nicht eingetreten. Ich glaube, ich arbeite in Summe weniger, aber dafür konzentrierter. Zu viele Ideen sind nicht das Problem, eher die Tatsache, dass ich ungeduldig bin. Gerade im ersten Jahr (und vermutlich auch danach) gibt es den Druck, Ideen schnell umzusetzen, damit „ich auch was anbieten kann“.

Ich freue mich auf das was kommt!

❓ Teamentwicklung: Muss es immer ein Teamcoach oder andere externe Begleitung sein? ❓

Obwohl man erwarten würde, dass meine Antwort als Teamcoach „Ja klar“ ist, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es manchmal einfacher ist, mit Teams zu arbeiten, die schon Teamentwicklungserfahrung mit ihrer Führungskraft gemacht haben.

Der erste Termin mit dem Team hat für mich immer mindestens zwei Ziele:
➕ Die Arbeit am vorher verabredeten Thema
➕ Aber bevor das überhaupt effektiv angegangen werden kann, muss Vertrauen und eine Arbeitsebene zwischen dem Team und mir aufgebaut werden.

Das Team braucht Zeit, sich und seine Themen der neuen Person in ihrer Mitte (mir) zu präsentieren. Bei „coaching-unerfahrenen“ Teams kommt dazu noch die Aufregung:
😳 Kommt er / sie mit dem Wollknäuel?
😳 Müssen wir uns an den Händen fassen?
So lustig das klingt, es sind reale und berechtigte Bedenken, denen ich begegnen muss.

Dazu kommt, dass ich mir zwar vorher Gedanken darüber machen kann, wie das Team so ist und mit welcher Sprache und Methoden ich voraussichtlich wirksam bin. Aber so ganz genau weiß ich das immer erst, wenn ich das Team kennengelernt habe.

Ein Team, das sich regelmäßig über die eigene Arbeitsweise austauscht, mit Coaching-Methoden arbeitet, hat es deutlich einfacher, sich auf den Coaching-Prozess einzulassen.
Es weiß zwar auch nicht, mit welchen Methoden ich um die Ecke komme, aber die Komfortzone ist in der Regel etwas größer.
Ich muss weniger erklären, um Vertrauen in die Methode herzustellen und das Team ist gewisse Formen der Zusammenarbeit schon gewohnt.
Nicht zuletzt, hat es vielleicht im Vorfeld Themen und Fragen schon reflektiert, sodass wir schneller an den Kern der Probleme kommen.

❓ Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Wechselspiel Teamentwicklung und mit externer Begleitung gemacht?

Sie möchten Ihre Teamentwicklung selbst in die Hand nehmen und brauchen Tipps?
Mein Newsletter hilft weiter.

🚀 Zwischen Handwerk und Intuition – Tipps für strukturierte Teamentwicklung 🚀

Gerade neue Führungskräfte stellen sich häufig die Frage, wie sie ihr Team selbst entwickeln können.
Eine Theorie, um die Entwicklung von Teams zu verstehen, ist die Teamuhr von Tuckman. Diese Theorie, entwickelt von Bruce Tuckman in den 1960er Jahren, beschreibt Teamentwicklungsphasen.
Jede Phase kann mit unterschiedlichen Maßnahmen begleitet und unterstützt werden.

Teamuhr Tuckman

🕛 Forming – neues Team, neue Teammitglieder
Während die Teamgründung ganz offensichtlich die Forming-Phase einläutet, gilt das auch, wenn ein neues Teammitglied dazukommt.

🛠 Wie können Sie diese Phase begleiten?
Lassen Sie das neue Teammitglied am ersten Tag nicht allein (das ist nicht so selbstverständlich, wie es eigentlich sein sollte). Stellen Sie die Person dem Team vor. Es gibt zahlreiche Methoden für Kennenlernspiele, die die etwas drögen Vorstellungsrunden auflockern können.
Gehen Sie als Team gemeinsam Mittag essen.
Stellen Sie dem neuen Teammitglied ein*e Mentor*in aus dem Team zur Seite.

🕛Storming – Konflikte und Reibung
Das Team beschäftigt sich mit sich und der Zusammenarbeit. In der Phase des „Storming“ treten oft Konflikte und Spannungen im Team auf, wenn unterschiedliche Persönlichkeiten und Arbeitsstile aufeinandertreffen.

🛠 Wie können Sie diese Phase begleiten?
Hier kann es unangenehm werden. Es gilt, Konflikte anzusprechen und Ihr Team dabei zu unterstützen, die Konflikte zu klären.

🕛Norming – Feedback-Kultur, Rollen und Verantwortlichkeiten
Das Team beschäftigt sich stärker mit Inhalten und der Frage, wie es seine Ziele durch Zusammenarbeit erreichen kann.

🛠 Wie können Sie diese Phase begleiten?
Diese Phase bietet den Anlass, eine starke Teamkultur aufzubauen, z. B. mit einer Vereinbarung zu Teamregeln und -werten. Zusätzlich zur Teamkultur können und sollten in dieser Phase auch Aufgaben und Rollen geklärt und festgehalten werden.

🕛Performing – Teamziele und -erfolge feiern
In dieser Phase hat das Team laut Tuckman seine höchste Leistungsfähigkeit erreicht.

🛠 Wie können Sie diese Phase begleiten?
Hier gilt es, zum einen die Kultur, die in der Norming-Phase etabliert wurde, zu pflegen, z. B. indem Sie sich mit Ihrem Team regelmäßig über Ihre Zusammenarbeit austauschen. Besonders wichtig ist es aber auch, Teamziele und -erfolge zu feiern.

💚 Und was ist nun mit der Intuition? 💚
Jedes Team ist anders. Die Phasen laufen nicht schematisch ab und können auch nicht schematisch „gezündet“ werden. Daher ist die Teamuhr ein hilfreicher Kompass. Im Zweifel sollten Sie Ihrem Gefühl vertrauen.

❗ Ein letzter Tipp:❗
Sie haben kein Gefühl dafür, in welcher Phase sich Ihr Team befindet? Stellen Sie Ihrem Team das Konzept der Teamuhr doch mal vor und bitten Sie sie darum, sich zu positionieren. Ich garantiere eine aufschlussreiche Diskussion.

✉ Einladung zur Mittelmäßigkeit ✉

Es gibt mindestens zwei gute Gründe, im Bereich Energieversorgung und Klimaschutz zu arbeiten:

➕ Die Arbeit hat einen größeren Sinn und man das Gefühl, einen Beitrag zu leisten.
➕ Es wird nicht langweilig.

Die Kehrseite der Medaille: Die ToDo-Liste endet nie und alles MUSS perfekt sein, schließlich geht es um die Zukunft unseres Planeten.

Aber MUSS es wirklich perfekt sein?

Wahrscheinlich nicht. Und das wissen wir auch – aber wissen heißt nicht, dass wir danach handeln. Letztens wurde mir das wieder bewusst, als ich einen Improtheater-Kurs besuchte.

Mein Ziel war es nicht, eine herausragende Schauspielerin zu werden. Ich wollte meine Komfortzone erweitern und einige Improtheater-Methoden für meine Teamcoachings adaptieren.

Also bin ich sehr entspannt in den Kurs gegangen. Dachte ich. Um dann festzustellen, dass ich jetzt aber doch schon gut sein will. Bei den Warm-up-Spielen…

Unser großartiger Trainer sprach die Einladung aus „Nehmt euch doch mal vor, in dieser Woche nur mittelmäßig zu sein“.
Gute Idee! Dachte ich.
Um im nächsten Moment zu denken, „Da gebe ich mir jetzt richtig Mühe mit.“ 🤦‍♀️ 🤷‍♀️

Es stellte sich heraus, dass ich mir keine Mühe geben muss, um im Improtheater mittelmäßig zu sein. Aber sich das vorzunehmen, war irgendwie befreiend. Und es hat Spaß gemacht und richtig viel gelernt habe ich auch noch – über Improtheater und Teamcoaching und über mich.

Worauf will ich damit hinaus?
Ich spreche eine Einladung zur Mittelmäßigkeit aus.

🏅 Herausforderung #1 – Suchen Sie sich eine kleinere oder größere Aufgabe aus, die in den nächsten Wochen erledigt werden muss. Und machen Sie sie einfach mal mittelmäßig. „Better done than perfect“ ist das Motto.
🏅 Herausforderung #2 – Verraten Sie es keinem und holen sich hinterher Feedback zur Aufgabe ein.

Ich wünsche viel Erfolg 😉 und freue mich über Berichte darüber, wie es lief!