Klingt erstmal klar, oder? Erst den Konflikt lösen, dann an den Inhalten arbeiten.
Ich habe gelernt: Es kommt darauf an.
Ich war für eine Teamentwicklung gebucht. Schon im Vorgespräch wurde klar, dass der Tag nicht ganz einfach werden würde.
Wie verhärtet der Konflikt aber tatsächlich war, erfuhr ich erst vor Ort.
(Spoiler: Das passiert öfter, als man denkt. Deshalb mein Tipp an alle, die externe Begleitung holen:
👉 Wenn Sie mit Ihrem Teamcoach nicht ehrlich über die Herausforderungen im Team sprechen, verschwenden Sie Ihre Zeit und Ihr Geld.)
Zurück zum Teamtag:
Nach nicht mal zehn Minuten war klar, wie tief der Riss im Team ging.
Eine Person nahm demonstrativ ihren Stuhl und setzte sich auf die andere Seite des Kreises – weit weg von der anderen Konfliktpartei.
Wir arbeiteten trotzdem weiter.
Spürbar war: Es wurde nicht offen gesprochen.
Bis eine Teilnehmerin den Elefanten im Raum ansprach (ich hätte es sonst nach der Pause getan).

Der Konflikt zwischen zwei Teammitgliedern war massiv – und längst auf das ganze Team übergeschwappt. Grüppchenbildung inklusive.
Ich stellte die Frage in den Raum:
👉 Wie wollt ihr heute weitermachen?
Wir besprachen zwei Optionen:
🟡 Den Tag abbrechen und mit den Konfliktparteien alleine weiterarbeiten.
🟡 Den Konflikt für heute „parken“.
Die Entscheidung des Teams:
Parken: Der Elefant bekommt für heute einen eigenen Stuhl – hinter der Moderationswand.
Und wir machten weiter.
Über den Tag hinweg flammte der Konflikt natürlich immer wieder auf.
Aber: Wir konnten ihn benennen, auf den „Elefantenstuhl“ verweisen – und das half.
Am Ende standen:
✔️ Konkrete Vereinbarungen zur Zusammenarbeit.
✔️ Die Erkenntnis, dass der Konflikt bearbeitet werden muss – bald und gründlich.
Ich war ehrlich gesagt überrascht, wie gut der Stuhl funktioniert hat.
Welche Erfahrungen haben Sie mit „Störungen haben Vorrang“ gemacht?