2 Wahrheiten und 1 Lüge

🎲 Heute habe ich Ihnen eine Methode mitgebracht, von der Sie möglicherweise schon gehört haben.

👉 2 Wahrheiten und 1 Lüge

Die Methode ist sehr einfach erklärt:
Jede Person denkt sich zwei Wahrheiten und eine Lüge über sich selbst aus. Die anderen müssen erraten, was die Lüge ist.

Ich habe die Methode ursprünglich für Gruppen kennengelernt, die sich ganz neu finden.
Ich möchte Sie aber ermuntern, sie auch in Gruppen zu nutzen, die sich schon gut kennen.

Der Vorteil: Das Team muss etwas intensiver nachdenken, um Dinge zu präsentieren, die die anderen nicht ohnehin schon wissen.
„Ich komme bei jedem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit.“ ist vermutlich in den letzten Jahren schon aufgefallen.

Ich habe das Spiel inzwischen mit mehreren Gruppen gespielt, die sich schon lange kannten – und deshalb am Anfang nicht so viel Lust auf das Spiel hatten.

Und trotzdem fiel am Ende immer wieder :
„𝗗𝗮𝘀 𝘄𝘂𝘀𝘀𝘁𝗲 𝗶𝗰𝗵 𝗷𝗮 𝗴𝗮𝗿 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁!“
„𝗪𝗶𝗿𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵? 𝗗𝗮𝘀 𝗵𝗮𝘀𝘁 𝗱𝘂 𝗷𝗮 𝗻𝗼𝗰𝗵 𝗻𝗶𝗲 𝗲𝗿𝘇𝗮𝗵𝗹𝘁!“

✨ Probieren Sie es aus!

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Was ich beim Hinterfragen von Containerbegriffen gelernt habe

In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit sogenannten Containerbegriffen beschäftigt und Sie an meinen Überlegungen teilhaben lassen.
Ich habe Ihnen Fragen an die Hand gegeben, mit denen Sie hinter die Begriffe schauen können.

Dabei sind mir zwei Dinge besonders aufgefallen.

😐 Die schlechte Nachricht:
Hinter vielen Containerbegriffen verbergen sich – selbst bei Nachfragen – oft nur weitere Containerbegriffe.
Deshalb mein Tipp: Geben Sie sich nicht mit der ersten Antwort zufrieden. Haken Sie nach. Nehmen Sie auch den nächsten Begriff, der Ihnen begegnet, genauer unter die Lupe – und bitten Sie um Konkretisierung.

Dabei kommt es auf die Haltung. Forschen Sie mit Neugier und Respekt.
Ihr Ziel ist es nicht, ein Verhör zu führen, sondern ein echtes Verständnis dafür zu entwickeln, was Ihr Gegenüber bewegt.
Und manchmal sind die Antworten widersprüchlich – das ist ganz normal. Viele Menschen machen sich wenig Gedanken über die Begriffe, die sie verwenden. Mit Ihren Fragen helfen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch Ihrem Gegenüber, die eigenen Gedanken zu sortieren und Klarheit zu gewinnen.

😀 Die gute Nachricht:
Mir ist bei der Arbeit mit meinen Listen aufgefallen, dass es zwischen vielen Containerbegriffen Überschneidungen gibt – zum Beispiel bei Struktur, Transparenz und Kommunikation.
Vielleicht liegt das an meiner begrenzten Kreativität – vielleicht aber auch daran, dass diese Begriffe tatsächlich häufig synonym oder austauschbar verwendet werden. Einfach, weil so viele unterschiedliche Bedeutungen in ihnen stecken.

Wenn Ihnen also aus dem Team gleichzeitig der Wunsch nach mehr Transparenz, Kommunikation und Struktur begegnet – keine Sorge.
Vielleicht stecken dahinter ganz ähnliche Bedürfnisse. 😊

Zum Containerbegriff Kommunikation

Zum Containerbegriff Wertschätzung

Zum Containerbegriff Struktur

Zum Containerbegriff Transparenz

Was heißt eigentlich Transparenz?

„Warum wurde das so entschieden?“
„Ich hätte mir mehr Transparenz im Prozess gewünscht.“
„Wenn wir transparenter kommunizieren würden, gäbe es weniger Unmut.“

Containerbegriff Transparenz

Die nächste Box in meiner Reihe „Containerbegriffe“ widmet sich dem Begriff Transparenz.
Wie schon bei Kommunikation, Wertschätzung und Struktur, helfen folgende Fragen dabei, genauer hinzuschauen:

🔍 WAS ist konkret gemeint?
🔍 WARUM ist es der Person wichtig?

🔍 WAS ist konkret gemeint?
  • Informationen werden zeitnah und vollständig geteilt
  • Entscheidungswege und -grundlagen sind nachvollziehbar
  • Zuständigkeiten sind klar benannt
  • Ziele, Erwartungen und Prioritäten sind offen kommuniziert
  • Veränderungen werden frühzeitig angekündigt
  • Feedback und Kritik werden offen geäußert und eingeholt
  • Projektfortschritte oder Ergebnisse sind für alle einsehbar
  • Offenheit über Schwierigkeiten, Risiken oder Engpässe
  • Zugang zu relevanten Unterlagen ist geregelt (z. B. Dateiablage, Intranet)
  • Keine „informellen Hinterzimmerentscheidungen“

🔍 WARUM ist es der Person wichtig?
  • Vertrauen: „Ich will sicher sein, dass keine Infos zurückgehalten werden.“
  • Mitgestaltung: „Ich kann mich nur einbringen, wenn ich gut informiert bin.“
  • Verlässlichkeit: „Ich will mich nicht auf Flurfunk verlassen müssen.“
  • Sicherheit: „Wenn ich weiß, was los ist, kann ich besser planen.“
  • Verantwortung: „Ich übernehme nur dann Verantwortung, wenn ich die Zusammenhänge kenne.“
  • Gleichbehandlung: „Ich will, dass alle den gleichen Informationsstand haben.“
  • Fairness: „Entscheidungen sollten nachvollziehbar und begründbar sein.“
  • Effizienz: „Weniger Zeit mit Nachfragen, mehr Zeit für die eigentliche Arbeit.“
  • Vermeidung von Missverständnissen: „Transparenz reduziert Interpretationsspielräume.“
  • Teamzusammenhalt: „Offene Kommunikation stärkt das Wir-Was Gefühl.“

❓ Welche konkreten Wünsche oder Motive erleben Sie in Ihrem Arbeitskontext, wenn jemand mehr Transparenz fordert?
Ich freue mich auf Ihre Ergänzungen!

Zum Containerbegriff Kommunikation

Zum Containerbegriff Wertschätzung

Zum Containerbegriff Struktur

Was heißt eigentlich „mehr Struktur“? – Typische Wünsche im Teamkontext verstehen

„Wir brauchen dringend mehr Struktur.“
„Können wir da bitte mehr Struktur reinbringen?“
„Wenn die Strukturen klar wären, müssten wir nicht ständig diskutieren.“

Kommt Ihnen bekannt vor?

Nach Kommunikation und Wertschätzung geht es heute weiter in meiner Reihe über sogenannte Containerbegriffe – also Wörter, unter denen jede Person etwas anderes versteht.

🎯 Wie immer nähern wir uns dem Begriff mit zwei Fragen, um herauszufinden, was sich hinter Struktur verbergen könnte:

Containerbegriff Struktur

🔍 WAS ist konkret gemeint?
🔍 WARUM ist es der Person wichtig?

🔍 WAS ist konkret gemeint?
  • Klare Zuständigkeiten („Wer macht was – und bis wann?“)
  • Verlässliche Zeitpläne und Termine – inklusive Puffer
  • Regelmäßige Meetings mit klarer Agenda und Zeitrahmen
  • Übersichtliche Aufgabenlisten oder Projektpläne
  • Transparente Prozesse und nachvollziehbare Abläufe
  • Frühzeitige Kommunikation bei Veränderungen
  • Feedbackschleifen zu Zwischenständen, nicht nur am Ende
  • Dokumentation von Entscheidungen (z. B. Protokolle)
  • Eindeutige Rollenverteilungen in Meetings oder Projekten
  • Onboarding-Prozesse für neue Kolleg:innen
  • Strukturierte E-Mail-Kommunikation (z. B. mit Betreff, To-dos, Deadlines)
  • Klarer Zugang zu Informationen (z. B. Dateiablage, Intranet)

🔍 WARUM ist es der Person wichtig?
  • Sicherheit und Orientierung: „Ich will mich darauf verlassen können, wie Dinge ablaufen.“
  • Verlässlichkeit: „Ich will nicht ständig improvisieren müssen.“
  • Handlungsfähigkeit: „Ich will mich aufs Arbeiten konzentrieren, nicht auf Chaosbewältigung.“
  • Gleichbehandlung: „Ich will, dass Regeln für alle gelten.“
  • Klarheit: „Ich will nicht dauernd nachfragen müssen.“
  • Verantwortung: „Gute Struktur hilft mir, Verantwortung zu übernehmen.“
  • Professionalität: „Wir wollen gute Arbeit leisten.“
  • Transparenz: „Struktur macht Abläufe nachvollziehbar.“
  • Stressreduktion: „Wenn ich weiß, was wann dran ist, arbeite ich entspannter.“
  • Planbarkeit: „Mit klaren Strukturen kriege ich Job und Familie besser unter einen Hut.“
  • Fehlervermeidung: „Wenn wir Abläufe festhalten, passieren weniger Missverständnisse.“

Was denken Sie, will Ihr Team, wenn es sich Struktur wünscht? Und warum?

Zum Containerbegriff Kommunikation

Zum Containerbegriff Wertschätzung

Was bedeutet Kommunikation wirklich? Hintergründe und Bedürfnisse hinter dem Containerbegriff

Containerbegriffe

Heute öffnen wir die Box erneut und schauen, was sich hinter dem Containerbegriff „Kommunikation“ verbirgt. Wie beim letzten Mal, nutzen wir folgenden Fragen, um mehr Klarheit zu gewinnen:

🔍 WAS ist konkret gemeint?
🔍 WARUM ist es der Person wichtig?

🔍 WAS ist konkret gemeint?

  •  Transparenz: mehr Informationen über Entscheidungen, Prozesse und Veränderungen erhalten
  • Feedback: regelmäßiges, konstruktives Feedback
  • Offener Austausch: mehr Gelegenheiten für den Dialog, bei dem nicht nur Anweisungen gegeben, sondern auch Fragen gestellt und Meinungen gehört werden.
  • Klarheit in der Kommunikation: Informationen sollen klar und verständlich übermittelt werden
  • Einbindung in Entscheidungen: in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, um zu verstehen wie Entscheidungen zustande kommen und wie sie selbst dazu beitragen kann.
  • Regelmäßige Updates: regelmäßige Updates zu Projekten, Zielen und Änderungen, um jederzeit auf dem Laufenden zu bleiben.
  • Zuhören und Nachfragen: Meinungen und Ideen sollen aktiv angehört werden

🔍 WARUM ist es der Person wichtig?

  1. Vertrauen und Transparenz
    Klarheit über das, was im Unternehmen oder Team passiert, um Vertrauen aufzubauen.
  2. Sicherheit und Stabilität
    Sicherheit im beruflichen Umfeld und das Gefühl, im Team eine feste Rolle zu spielen
  3. Beteiligung und Mitbestimmung
    In Entscheidungen eingebunden werden und mitbestimmen können.
  4. Zugehörigkeit und Teamgeist
    Teil eines Teams sein und in die Gemeinschaft integriert werden.
  5. Selbstverwirklichung und Einfluss
    Möglichkeit, sich zu entfalten, etwas Sinnvolles beizutragen und Wirkung zu erzielen.
  6. Kontrolle und Selbstbestimmung
    Kontrolle über ihre eigene Arbeit haben und Entscheidungen selbst treffen können
  7. Effektivität und Zielgerichtetheit
    effiziente Zusammenarbeit und klare Zielorientierung.

Wieder gilt: Es ist nur eine Auswahl an WAS und WARUM. Und Sie sehen bestimmt auch, dass sich hinter den Containerbegriffen weitere Containerbegriffe verbergen.

❓❓Welche WAS und WARUMS fallen Ihnen noch ein?

Wertschätzung im Team: Warum sie wichtig ist und wie sie konkret aussehen kann

„Mir ist Wertschätzung wichtig.“
„Bei uns in der Organisation gibt es zu wenig Wertschätzung.“
„Wir sollten wertschätzender miteinander umgehen.“

👀 Kennen Sie diese Forderungen?

Vor einiger Zeit fragte mich eine Führungskraft, wie sie sich zum Thema Wertschätzung fortbilden könne.
Er lobte sein Team regelmäßig und war sehr zufrieden mit deren Arbeit – und trotzdem äußerte das Team immer wieder den Wunsch nach mehr Wertschätzung.

Ich habe ihn dann zur Detektivarbeit geschickt.

Wertschätzung als Containerbegriff

Die zwei Fragen, die ich ihm mitgegeben habe, helfen nicht nur beim Thema Wertschätzung, sondern auch bei anderen Containerbegriffen:

🔍 WAS ist konkret gemeint?
🔍 WARUM ist es der Person wichtig?

🔍 WAS ist konkret mit Wertschätzung gemeint?


  • Ein ehrliches „Danke“ für die geleistete Arbeit
  • Positives Feedback (z. B. „Ich fand deinen Beitrag in der Besprechung richtig hilfreich.“)
  • Anerkennung gegenüber Dritten („Das war übrigens XYs Idee – richtig gut gemacht!“)
  • Nachfragen nach der Meinung oder Einschätzung der Person („Wie siehst du das?“)
  • Nachfragen, wenn etwas unklar ist („Erklär mal genauer – das interessiert mich.“)
  • Zeit für Austausch lassen, statt über Themen „drüberzubügeln“
  • Handy weglegen, wenn jemand spricht
  • Verantwortung übertragen („Ich traue dir das zu.“)
  • In Entscheidungen einbinden („Magst du das übernehmen?“)
  • Transparente Kommunikation – keine Infos zurückhalten
  • Eine Einladung zum Kaffee, um Danke zu sagen
  • Persönliches Interesse zeigen („Wie geht’s dir mit dem Projekt?“)
  • An Geburtstage oder Wiedereinstieg nach dem Urlaub denken

🔍 WARUM ist es der Person wichtig?
  • Gesehen werden – das eigene Engagement soll nicht untergehen
  • Wirkung entfalten – das, was ich tue, soll einen Unterschied machen
  • Anerkennung – für Leistung oder Haltung
  • Gute Zusammenarbeit – Wertschätzung stärkt Beziehung und Teamgeist
  • Einfluss nehmen können – wer geschätzt wird, wird gehört

Und zugrunde liegen oft Werte und Bedürfnisse wie:

  • Respekt – „Ich will nicht übergangen oder abgewertet werden.“
  • Fairness – „Leistungen sollen nicht selbstverständlich sein.“
  • Transparenz – „Ich will wissen, wie ich wahrgenommen werde.“
  • Sicherheit – „Ich will wissen, dass ich im Team geschätzt werde.“
  • Zugehörigkeit – „Ich will Teil des Ganzen sein – menschlich, nicht nur funktional.“
  • Selbstwirksamkeit – „Ich will das Gefühl haben, etwas Sinnvolles beizutragen.“
  • Kontakt und Verbindung – „Ich wünsche mir echte Begegnung.“
  • Würdigung der Person – „Ich will als Mensch gesehen werden, nicht nur als Rolle.“

Das ist nur eine Auswahl möglicher WAS und WARUMs.

💡 Was fällt Ihnen noch ein?
Ich freue mich auf Ihre Gedanken in den Kommentaren 👇

Was Kommunikation, Struktur & Co. wirklich bedeuten – und warum Teams oft an Containerbegriffen scheitern

Ich habe etwas gegen Kommunikation, Transparenz und Wertschätzung

🙃 Das ist mir alles nicht so wichtig.
Wer sagt das schon?

Und trotzdem:
Mindestens einer dieser Begriffe taucht jedes Mal auf, wenn ich zu Beginn einer Teamentwicklung die Erwartungen an den Prozess abfrage.
Und alle nicken fleißig.

💬 Alle sind sich einig, dass Kommunikation wichtig ist.
Aber warum klappt sie dann im Alltag trotzdem nicht?
Wir wissen doch alle, was mit Kommunikation gemeint ist!

👉 Eben nicht.

Ich mag diese Begriffe nicht.
Ich habe neulich sogar einen Namen dafür entdeckt:
🧳 Containerbegriff – ein Wort mit vielen Bedeutungen, das in verschiedenen Kontexten verwendet wird.
Hinter so einem Wort kann sich alles und nichts verstecken.
Und genau dann kommt es zu Missverständnissen und Konflikten.

Ich liebe diese Begriffe!
Denn sie sind in meiner Arbeit einer der ersten Anhaltspunkte, wo der Hase im Pfeffer liegt.
Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie sich vermeintliche Blockaden auflösen, wenn klar wird, was die Beteiligten eigentlich mit bestimmten Begriffen meinen – und sich plötzlich ganz neue Lösungen auftun.

Da verzeihen sie mir hoffentlich, dass ich ganz schön nervig sein kann, wenn es ums Aufdröseln dieser Begriffe geht.

In den nächsten Wochen schaue ich hinter einige dieser Containerbegriffe.

Containerbegriffe Struktur, Wertschätzung

🎯 Welche Containerbegriffe fallen Ihnen noch ein?

Kann INQA Coaching etwas für mich und mein Unternehmen sein? Eine Entscheidungshilfe

Gute Frage! 😊

Was ich an diesem Förderprogramm schätze: Es ist keine kurzfristige Einmalmaßnahme, sondern ein begleiteter Entwicklungsprozess über bis zu 𝟳 𝗠𝗼𝗻𝗮𝘁𝗲. Dabei werden Mitarbeitende strategisch eingebunden, sodass Veränderungen nicht nur „von oben“ entschieden, sondern gemeinsam gestaltet werden.

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Konflikte im Team lösen – Selbst moderieren oder externe Konfliktbegleitung hinzuziehen?

Konflikte im Team sind unvermeidlich – doch wie sie gelöst werden, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Zusammenarbeit und die Produktivität. Führungskräfte stehen oft vor der Frage: Soll ich den Konflikt selbst moderieren oder ist es sinnvoller, eine externe Konfliktbegleitung hinzuziehen?

Soll ich selbst tätig werden?

Vorteile:

  1. Schnelle Reaktion: Als Führungskraft sind Sie nah am Geschehen und können sofort eingreifen, bevor sich der Konflikt verhärtet.
  2. Vertrautheit mit dem Team: Sie kennen die Teamdynamik, die Persönlichkeiten der Beteiligten und mögliche Ursachen des Konflikts aus eigener Erfahrung.
  3. Kostenersparnis: Die eigenständige Konfliktlösung spart Kosten für externe Medation oder Berater*innen.
  4. Stärkung der Führungskompetenz: Durch die Moderation von Konflikten können Sie Ihre Fähigkeiten in Gesprächsführung und Mediation ausbauen.

Nachteile:

  1. Mangelnde Neutralität: Als Teil des Teams kann es schwierig sein, objektiv zu bleiben. Betroffene könnten Ihnen Parteilichkeit unterstellen.
  2. Mögliche Hierarchieprobleme: Teammitglieder könnten sich in Ihrer Anwesenheit weniger offen äußern – insbesondere, wenn sie Bedenken oder Kritik gegenüber der Führung haben.
  3. Zeitlicher Aufwand: Eine professionelle Konfliktlösung erfordert Zeit und eine strukturierte Vorgehensweise, die nicht immer mit dem Tagesgeschäft vereinbar ist.
  4. Fehlende Fachkompetenz: Komplexe oder eskalierte Konflikte benötigen oft spezielle Methoden und Techniken.

Soll ich jemanden von Außen holen?

Vorteile:

  1. Neutralität und Unparteilichkeit: Ein externer Konfliktbegleiter kann unvoreingenommen agieren und wird von den Beteiligten oft als objektiver wahrgenommen.
  2. Methodische Expertise: Professionelle Mediatoren oder Teamcoaches verfügen über erprobte Techniken zur Konfliktlösung und können strukturierte Prozesse etablieren.
  3. Förderung einer nachhaltigen Konfliktkultur: Eine externe Begleitung kann dem Team langfristige Strategien an die Hand geben, um zukünftige Konflikte konstruktiv zu lösen.
  4. Entlastung der Führungskraft: Statt sich in die Konfliktmoderation zu vertiefen, können Sie sich auf Ihre strategischen Aufgaben konzentrieren.

Nachteile:

  1. Kosten: Externe Konfliktmoderation erfordert eine Investition, die jedoch gut angelegt sein kann, wenn dadurch Eskalationen und Produktivitätsverluste verhindert werden.
  2. Eingewöhnungszeit: Externe Berater müssen sich zunächst in die Teamstrukturen und den spezifischen Konflikt einarbeiten.
  3. Abhängigkeit von Terminen: Externe Berater*innen sind nicht immer sofort verfügbar, was bei akuten Konflikten zu Verzögerungen führen kann.

Meine Einschätzung

  • Geringfügige Spannungen oder Missverständnisse können und sollten oft intern geklärt werden. Sie wollen eine offene Konfliktkultur. Wenn Sie jedes Mal externe Unterstützung dazu rufen, wenn es hakt, nehmen Sie sich und Ihrem Team die Chance, diese selbst zu entwickeln.
  • Tiefgreifende oder langanhaltende Konflikte profitieren von externer Unterstützung.
  • Wenn Ihre Neutralität infrage steht, kann eine externe Begleitung Vertrauen schaffen.
  • In akuten Eskalationen oder blockierenden Teamkonflikten ist professionelle Mediation oft die beste Wahl.

Schlagfertig auf „Du bist so emotional!“ reagieren – ein smarter Gesprächs-Tipp

Einer der vielen Vorteile meiner Arbeit? Ich lerne ständig interessante Menschen kennen und lerne von ihnen.

Neulich in meinem Seminar „Zielgruppengerecht argumentieren“ stellte eine Teilnehmerin folgende Frage:

👉 „Wie gehe ich mit Totschlagargumenten um? Zum Beispiel, wenn mir jemand sagt: ‚Du bist so emotional!‘“

Sofort meldete sich eine andere Teilnehmerin zu Wort – und brachte mich zum Nachdenken.

👉 „Ich sehe das gar nicht als Totschlagargument, sondern als Feedback. Ich frage dann einfach zurück: ‚Woran liegt das?‘“

Die Teilnehmerin fand den Satz wirklich neutral. Für mich ist und bleibt „Du bist so emotional“ ein unsachliches Argument. Meine Reaktion wäre entsprechend frostig.

Ihre Herangehensweise? Charmant und souverän zugleich. Denn auf diese Rückfrage gibt es zwei Möglichkeiten:

1️⃣ Ihr Gegenüber nennt ein konkretes Verhalten – dann kann sie damit arbeiten. (unwahrscheinlich)
2️⃣ Oder es kommt nichts Konkretes – dann hat sie den Ball elegant und professionell zurückgespielt.

„Du bist so emotional.“ Wie gehen Sie mit solchen Argumenten um?

Zu meinen Kommunikationstrainings geht es übrigens hier.