Konflikte im Team lösen – Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung


Konflikte gehören zum Arbeitsalltag dazu. Unterschiedliche Meinungen, Missverständnisse oder unklare Rollenverteilungen können schnell zu Spannungen führen. Doch statt Konflikten aus dem Weg zu gehen, sollten Teams sie aktiv lösen, um langfristig produktiv und harmonisch zusammenzuarbeiten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Konflikte im Team strukturiert und nachhaltig lösen können.

Schritt 1: Konfliktursachen analysieren

Bevor Sie einen Konflikt lösen können, müssen Sie wissen, worum es eigentlich geht. Häufige Ursachen für Konflikte im Team sind:

  • Kommunikationsprobleme
  • Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten
  • Unterschiedliche Werte und Arbeitsstile
  • Konkurrenzdenken und persönliche Spannungen

Ein offenes Gespräch oder eine anonyme Umfrage kann helfen, die Ursachen genauer zu identifizieren.

Schritt 2: Konfliktdynamik verstehen

Jeder Konflikt hat seine eigene Dynamik. Oft geht es nicht nur um die Sachebene, sondern auch um Emotionen.

Ein gutes Modell, um Konflikte zu analysieren, ist das Eisbergmodell. Es zeigt, dass viele Konfliktursachen unter der Oberfläche liegen. Für eine nachhaltige Lösung müssen sowohl die offensichtlichen als auch die verborgenen Aspekte eines Konflikts beachtet werden.#

Schritt 3: Ein klärendes Gespräch führen

Sobald die Ursachen identifiziert sind, ist ein offenes Gespräch notwendig. Dabei helfen folgende Kommunikationsregeln:

Ich-Botschaften verwenden:
👉 „Ich habe das Gefühl, dass …“ statt „Du machst immer …“

Aktives Zuhören:
👉 Wiederholen, was das Gegenüber gesagt hat, um Missverständnisse zu vermeiden.

Lösungsorientiert bleiben:
👉 Den Fokus auf gemeinsame Lösungen legen, statt Schuldzuweisungen zu machen.

Wenn die Fronten verhärtet sind, können moderierte Gespräche oder Mediation hilfreich sein.

Gerade bei verhärteten Fronten gelten folgende Hinweise:

  • Sie können keinen Konflikt lösen, wenn die Streitparteien nicht daran interessiert sind, ihn zu lösen. Gerade als Führungskraft sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Mitarbeitenden nicht nur aus „Gehorsam“ am Prozess teilnehmen. Sonst lassen sie sich vielleicht auf oberflächliche Lösungen ein, nur um den Prozess schnell zu beenden.
  • Wenn Sie als Führungskraft oder Teammitglied diesen Prozess begleiten, stellen Sie sicher, dass Sie als neutral wahrgenommen werden. Das ist natürlich schwierig, weil Sie ja ein hohes Interesse daran haben, dass er Konflikt gelöst wird. Der bessere Begriff ist „allparteilich“. Die Konfliktparteien sollten das Gefühl haben, dass Sie an beiden Seiten interessiert sind. Wenn Sie z.B. eine engere Beziehung zu einer der beiden Seiten haben, könnten Sie als nicht mehr allparteilich wahrgenommen werden.

Schritt 4: Gemeinsam Lösungen entwickeln

Ein Konflikt sollte nicht nur kurzfristig beigelegt, sondern nachhaltig gelöst werden. Dabei hilft es, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Fragen, die dabei unterstützen können:

  • Was brauchen die Beteiligten, um sich respektiert und gehört zu fühlen?
  • Welche konkreten Veränderungen können helfen?
  • Wie können ähnliche Konflikte in Zukunft vermieden werden?

Schritt 5: Nachhaltige Maßnahmen umsetzen

Damit Konflikte nicht erneut aufkommen, sollten Maßnahmen getroffen werden. Mögliche Ansätze sind:

  • Klare Regeln für die Zusammenarbeit: Erwartungen und Verantwortlichkeiten definieren.
  • Regelmäßige Feedback-Runden: Frühzeitige Konflikterkennung durch offene Kommunikation.
  • Schulungen zur Konfliktlösung: Teams im Umgang mit schwierigen Situationen stärken.

Fazit

Konflikte im Team sind normal – entscheidend ist, wie sie gehandhabt werden. Durch eine strukturierte Herangehensweise können Teams Spannungen abbauen und eine konstruktive Zusammenarbeit fördern.

Wenn Sie Konflikte aktiv angehen, schaffen Sie eine gesunde Unternehmenskultur und stärken das Teamgefühl nachhaltig.

Wir müssen über Werte reden – jetzt noch mehr!

Über Werte reden

Vor einem Jahr habe ich mir vorgenommen, bei LinkedIn sichtbarer zu werden und regelmäßig zu posten.
Mein erster Beitrag trug den Titel „Wir müssen über Werte reden“ und war inspiriert von den Recherchen von Correctiv zu einer gewissen faschistischen Partei.

Auch wenn ich mich nicht in den Chor von „Es wird alles immer schlimmer“ einreihen möchte, finde ich es ein Jahr später nur noch beängstigend, wie sich die Diskussion entwickelt hat.

Was also tun?
Für das Große Ganze: Wählen gehen!

Und im Kleinen?
Ich bin überzeugt, dass wir alle im Kleinen etwas tun können, um die Diskussionskultur zu verbessern:
❗ Zum Beispiel lernen, dass es in vielen Fragen nicht nur eine richtige Antwort gibt.
❗ Verstehen, dass unsere Antworten auf die großen und kleinen Fragen der Zeit von unseren Werten geprägt sind.
❗ Und erkennen, dass uns diese Werte vielleicht helfen können, aufeinander zuzugehen.

Um Sie dabei zu unterstützen, biete ich eine kostenlose Methodensammlung an. Sie soll Ihnen helfen, mit Ihrem privaten und beruflichen Umfeld über Ihre Werte zu sprechen.
👉 Hier geht’s zum Download

Ich freue mich, wenn Sie diesen Beitrag teilen oder Ihre Gedanken dazu in den Kommentaren hinterlassen.

Kennen Sie das? Schweigen beim Check-In im Teammeeting?

Statt eines lebhaften Austauschs gibt es nur ein knappes „Mir geht’s gut“ oder „Zu der Frage fällt mir jetzt nichts ein.“ Das kann frustrierend sein, besonders wenn Sie sich mehr Offenheit und Engagement im Team wünschen.
Heute habe ich Ihnen eine Unterstützung mitgebracht, falls der Check-In in Ihrem Team noch nicht auf so große Begeisterung gestoßen ist:

🖼️ Visuelle Check-Ins mit Bildkarten 🖼️


Warum Bilder statt Worte?
Manchmal fällt es schwer, die eigenen Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. Bilder können hier eine Brücke schlagen. Sie bieten Inspiration und laden zur Reflexion ein.

🧑‍🎨 So geht’s:
Legen Sie eine Auswahl von Karten bereit.

Sie können Postkarten sammeln oder Coachingkarten kaufen.
Ich persönlich liebe die Karten aus dem Spiel *Dixit* (keine Werbung).
Die Karten können Sie mit dem Spiel oder einzeln erwerben. Sie sind visuell sehr schön anzusehen. Spannend ist, dass sie viele Details haben, die erst auf den zweiten Blick deutlich werden.

❓ Wählen Sie eine passende Frage für den Start Ihres Meetings:
🟡 Welche Karte symbolisiert meine Stimmung heute?
🟡Welche Karte repräsentiert meine Erwartungen an das Meeting?
🟡Welche Karte spiegelt meine Sicht auf die letzten Wochen wider?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Frage fast egal ist. Die Menschen fühlen sich zu einer Karte hingezogen, nehmen sie und erzählen dann das, was sie an der Karte fasziniert hat. Und das ist häufig spannender als die „richtige“ Antwort auf die Frage. Die Leute sind oft selbst überrascht. Ich habe schon häufig gehört: „Ist ja spannend, jetzt habe ich aber viel geteilt!“

Falls Sie Lust haben, Ihr Team noch besser kennenzulernen, kann Ihnen mein Buch weiterhelfen,

#9 Widerstände im Team – von Urlaubern und Gefangenen

Teambuilding Methoden

Zum Ende des letzten Jahres habe ich viele Trainings und Teamworkshops mit Teilnehmenden durchgeführt, die leider nicht freiwillig dabei waren…

Ein Balance-Akt: Denn auch wenn ich jedem freistelle zu gehen – trauen sich erwachsene Menschen dann trotzdem nicht, konsequent zu sein.

Meine größte Herausforderung: Denjenigen, die Lust auf den Tag haben, die Möglichkeit zu geben, wirklich etwas mitzunehmen.

Meine aktuelle Lieblingsmethode, um gleich zu Beginn der Veranstaltung die Motivationslage der Gruppe einzuschätzen:
EVSP – Explorer, Vacationer, Shopper, Prisoner
(auf Deutsch: Entdeckerin, Urlauberin, Shopperin, Gefangener)

So funktioniert die Methode:
1️⃣ Ich definiere vier Ecken im Raum und beschrifte sie mit den vier Rollen.
2️⃣ Die Teilnehmenden bitte ich:
„Bitte positionieren Sie sich dort, wo Ihre Erwartungshaltung an den heutigen Tag am besten beschrieben wird.“

Die Rollen:
🟡 Explorer (Entdecker*in): Ich bin offen und freue mich auf neue Erkenntnisse.
🟡 Vacationer (Urlauber*in): Für mich ist der Tag vor allem eine Pause vom Alltag.
🟡 Shopper (Shopper*in): Ich habe ein konkretes Anliegen oder eine Frage, auf die ich Antworten suche.
🟡 Prisoner (Gefangene*r): Ich bin nicht freiwillig hier und weiß nicht, was ich hier soll.

🔍 Ergebnis:
Diese Methode gibt mir sofort einen Eindruck, wie die Gruppe „tickt“.
Mein bisher schwierigstes Ergebnis? Die Hälfte der Teilnehmenden waren „Prisoners“. In den meisten Fällen ist es jedoch nur eine kleine Minderheit. Und genau das hilft: Die „Gefangenen“ sehen, dass sie nicht die Mehrheit sind – was oft dazu führt, dass sie sich zurückhalten.

👥 Tipp:
Nutzen Sie die Gelegenheit, die Gruppen zu fragen, warum sie sich für ihre Position entschieden haben.

Ein Beispiel aus meiner Praxis:
Ich hatte ein Training mit einem Team, das dreimal die Woche Sprechstunden abhalten musste. Der einzige Tag ohne Sprechstunden wurde von der Führungskraft für das Training eingeplant – doch diesen Tag nutzte das Team normalerweise, um aufgelaufene Arbeit abzuarbeiten. Für ein ohnehin überlastetes Team war das verständlicherweise keine gute Ausgangssituation.

💬 Und Sie?
Wie gehen Sie in Ihren Trainings oder Workshops mit unterschiedlichen Motivationslagen um? Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren!

#8 Wenn das Team nicht mitzieht: Warum „die falsche Methode“ kein Hindernis ist  

In den letzten Wochen habe ich verschiedene Gründe vorgestellt, warum Ihr Team in Workshops manchmal nicht mitzieht oder sich gegen Methoden wehrt. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass ich den Aspekt „Falsche Methode für das Thema“ nicht mit aufgenommen habe.

Ja, es kann sein, dass eine Methode nicht optimal zum Thema passt. Aber ehrlich gesagt, sehe ich das selten als Problem – solange die Gruppe ein Thema hat, das sie wirklich bewegt und lösen möchte.

Drängende Themen finden ihren Weg. Wenn ein Thema unter den Nägeln brennt, wird die Methode nicht zum Hindernis. Ich persönlich finde es schwieriger, mit Ausweichbewegungen umzugehen, d.h. eine Gruppe ins Arbeiten und Diskutieren zu bekommen, die das aus unterschiedlichen Gründen nicht möchte.

Methoden sind Werkzeuge, um Diskussionen und Prozesse zu strukturieren. Aber am Ende zählen nicht die Methoden, sondern die Ergebnisse, die das Team erzielt.

Manchmal läuft ein Workshop anders als geplant:
🔵 Das Team nutzt die Methode anders, als Sie es vorgesehen haben.
🔵 Themen entwickeln sich, die eigentlich nicht im Fokus standen.

Wenn das Team die Methode anders anwendet, als ich dachte (passiert oft), werde ich das Team nicht belehren, dass das aber nicht die Ergebnisse sind, die bei der Methode zu erwarten gewesen wären.
Es geht nicht um die Methode, sondern ums Team und die Ergebnisse.
Gleichzeitig stehen Sie in diesem Fall vor der Herausforderung, den Prozess weiter flexibel zu begleiten. Die Themen sollten in bearbeitbare Form kommen oder so bleiben – das ist Ihre Verantwortung bzw. die des Teamcoachs.

Was hilft in solchen Momenten?
💡 Themen klären und priorisieren
Benennen Sie die Themen, die Sie wahrnehmen, und fragen Sie das Team, ob es an diesen arbeiten möchte.

💡Fokus auf Bearbeitbarkeit
Machen Sie deutlich, dass es Ihnen nicht um die Methode geht, sondern darum, die besprochenen Themen lösbar zu machen.  Dafür ist es nötig, Themen stark einzugrenzen und zu fokussieren – das auszuhalten fällt vielen Teams schwer.

💡Schleifen zulassen
Vertrauen in den Prozess entsteht oft erst nach mehreren Anläufen. Manchmal braucht es Wiederholungen, damit das Team erkennt, dass Ihr Ansatz sie wirklich unterstützen soll.

💡Flexibilität ist der Schlüssel
Darum sollten Sie Ihre Agenda nur als groben Leitfaden sehen. Passen Sie sie im Laufe des Tages an die Dynamik der Gruppe an. So bleibt der Prozess lebendig und zielführend.

Was sind Ihre Erfahrungen mit solchen Situationen?

Falls Sie nach dieser Reihe Lust auf mehr Ideen für Ihre Teamentwicklung haben, hier geht’s zu meinem Newsletter.

Was bisher geschah:

#1 Wenn das Team nicht mitzieht – 5 Gründe für Widerstand gegen Methoden

#2 4 Anzeichen dafür, dass Ihr Team „im Widerstand“ ist

#3 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Das Team hat die Methode wirklich nicht verstanden

#4 Widerstand gegen Methoden im Teamworkshop – Die Methode ist zu kompliziert

#5 Widerstand gegen Methoden in Teamworkshops – Das Team fühlt sich unwohl

#6 Widerstand gegen Methoden in Teamworkshops – Sie sind auf Gold gestoßen!

#7 Widerstand gegen Methoden in Teamworkshops – Sie sind das Problem!

#1 Wenn das Team nicht mitzieht: 5 Auslöser für Widerstand gegen Workshop-Methoden

Viele Führungskräfte, die Teamworkshops eigenständig gestalten, setzen sich selbst massiv unter Druck. Oft sehe ich minutiöse Excel-Tabellen, die den Tagesablauf bis ins Detail planen, oder regelrechte Skripte, um jede Methode „perfekt“ zu moderieren.

Mein Ansatz ist ein anderer: Die Methode ist nicht das Wichtigste. Entscheidend ist, eine Atmosphäre zu schaffen, in der das Team sich sicher und offen austauschen kann. Das Stichwort lautet psychologische Sicherheit.

Warum also dieser Drang zur minutiösen Vorbereitung? Häufig steckt die Sorge dahinter, das Team könnte nicht mitziehen oder den Prozess infrage stellen.

In meiner Ausbildung habe ich den schönen und furchtbaren Satz gelernt: ⛈️“Widerstände sind hilfreiche Rückmeldungen und Ressourcen.“

Diesen Satz muss ich mir ehrlicherweise häufiger in Erinnerung rufen, wenn ich in einem Teamcoaching bin und erstmal meine Methoden hinterfragt werden. Ich bin ja auch nur ein Mensch! Und meine ehrliche Reaktion wäre: Probiert es doch einfach mal aus! Was habt ihr davon, wenn ihr euch jetzt daran aufhängt?

❓ Die eigentliche Frage, die Sie sich stellen sollten, lautet: Was sagt mir dieser Widerstand?

Ich habe fünf Gründe gesammelt, warum Ihr Vorgehen im Teamworkshop infrage gestellt werden könnte:

⚡ Das Team hat die Methode wirklich nicht verstanden.
⚡Die Methode ist zu kompliziert.
⚡ Das Team fühlt sich unwohl mit der Methode.
⚡Sie sind auf Gold gestoßen und arbeiten am richtigen Thema. Das Team spürt, dass es ungemütlich wird, wenn Sie weiter in diese Richtung arbeiten.
⚡Der Widerstand richtet sich gegen Sie bzw. Sie als Stellvertreter*in für die Organisation und alles, was in ihr schiefläuft.

In den kommenden Wochen teile ich zu jedem dieser Punkte praktische Tipps, wie Sie damit umgehen können.

🗨️ Fallen Ihnen noch weitere Gründe ein? Ich freue mich auf den Austausch in den Kommentaren!

„Kein Plan überlebt den ersten Kontakt mit der Realität.“

Plan und Realität - Teamentwicklung

Ich arbeite regelmäßig mit engagierten Führungskräften, die sich intensiv Gedanken darüber machen, wie sie ihr Team weiterentwickeln können. Sie planen wöchentliche Gespräche, Teamevents, Reflexionen der Zusammenarbeit und vieles mehr.

Doch dann kommt der Alltag: Führungskräfte bekommen oft viel zu wenig Zeit, um tatsächlich zu führen. Besonders in der öffentlichen Verwaltung, wo ich viel unterwegs bin, sehe ich, dass sie mindestens 50 Prozent ihrer Zeit mit inhaltlichen Aufgaben verbringen müssen, weil der Personalmangel so groß ist. *(Werbeblock: Bewerben Sie sich! Das Beste an meinem Job ist, dass ich ständig hoch engagierten Menschen begegne, die für ihre Stadt brennen!)*

Zurück zur Teamentwicklung: Die Realität zeigt, dass Teamentwicklung oft das Erste ist, was hinten runterfällt, wenn die Arbeitsbelastung steigt – vor allem, wenn das Team „funktioniert“, also keine offensichtlichen Konflikte bestehen und die Arbeitsergebnisse stimmen.

Pläne sind super. Aber statt viele verschiedene Maßnahmen zu entwerfen, empfehle ich Ihnen, sich auf ein bis zwei realistische und umsetzbare Maßnahmen zu konzentrieren – und diese dann konsequent durchzuführen. Ich bin zum Beispiel eine große Verfechterin des regelmäßigen Teammeetings. In so einem Meeting lassen sich viele wichtige Punkte unterbringen:

  • Erfolge feiern
  • Die Zusammenarbeit reflektieren
  • Inhalte und Wissen der Teammitglieder integrieren, um beispielsweise einen Wissenstransfer zu initiieren

Deshalb nimmt das Kapitel „Maßnahmenplan“ in meinem Buch „Raus aus dem Methodendschungel – Teamentwicklung mit Plan“ nur wenig Raum ein. Mir ist es wichtiger, dass Sie sich, Ihr Team und die Organisation verstehen, damit Sie in bestehenden Formaten gezielt führen können.

In meinem Newsletter finden Sie Ideen, wie Sie Ihr Teammeeting für die Teamentwicklung nutzen können!

Ab heute erhältlich: Mein neues Buch für erfolgreiche Teamentwicklung

Ich bin beim Schreiben dieses Posts ganz schön aufgeregt.

Das macht man ja nicht alle Tage – der Welt verkünden, dass man ein Buch geschrieben hat.

Und trotzdem mache ich es jetzt mal. Mal schauen, was passiert.

So oder so ähnlich ist auch dieses Buch entstanden.

Raus aus dem Methodendschungel - Teamentwicklung mit Plan

Das Buch ist ein Arbeitsbuch für Führungskräfte. Der Fokus liegt darauf, dass Sie sich, Ihr Team und Ihre Organisation besser verstehen, damit sich die notwendigen Maßnahmen für die Teamentwicklung fast von selbst ergeben.

❓ Warum?

Es gibt viele großartige theoretische Bücher über Teamdynamik und Teamentwicklung sowie zahlreiche Werke mit praktischen Methoden für die Teamentwicklung. Aber oft fehlt mir die Verknüpfung beider Ansätze und das scheint mir das zu sein, was meine Kund*innen im Coaching oder Teamcoaching suchen.

💚 Meine Idee:

Ich will die Lücke schließen und Führungskräften eine Struktur an die Hand geben, mit der sie ihre Teams selbst und strukturiert entwickeln können.

Und da ich viel in der Verwaltung und in Strukturen unterwegs bin, in denen es keine großen Budgets für Fortbildungen gibt, musste es etwas anderes sein als Coaching oder Training.

📚 Also ein Buch. „Ich probier das jetzt einfach mal – mal sehen, wie weit ich komme.“, dachte ich mir.

Und nun gibt es ein Ergebnis, auf das ich ziemlich stolz bin: „Raus aus dem Methodendschungel – Teamentwicklung mit Plan“ wird nächste Woche als E-Book veröffentlich.

Was können Sie erwarten?

✔️ Reflexion Ihres Führungsverständnisses

✔️ Definition klarer Ziele für Ihre Teamentwicklung

✔️ Analyse Ihres Teams und neue Perspektiven auf Ihr Team

✔️ Einblicke, wie Ihre Organisation die Teamarbeit beeinflusst

✔️ Entwicklung eines maßgeschneiderten Maßnahmenplans

Ich freue mich jetzt schon auf Ihr Feedback und besonders auf „Testberichte“ aus der Praxis!

Danke für Ihre Unterstützung!

Das E-Book erscheint übrigens am 29. Oktober 2024 und kann jetzt schon bei gängigen Buchhändlern vorbestellt werden. Mehr Infos gibt es hier.

Kultur schlägt Strategie: Über Schau- und Spielseiten


Die Aussage „Kultur frisst Strategie zum Frühstück“ von Peter Drucker verdeutlicht, dass die **Kultur eines Unternehmens** oft entscheidender ist als die Strategie selbst, wenn es darum geht, erfolgreich zu sein. Abgenutzte Sprichwörter und Stereotype mögen langweilig erscheinen, sind aber dennoch nützlich – sie können zum Beispiel erklären, warum manche Maßnahmen zur Teamentwicklung nicht greifen.

Der Soziologe Stefan Kühl hat ein hilfreiches Modell entwickelt, um Organisationen zu analysieren. Er beschreibt, dass Organisationen aus drei Seiten bestehen:

Seitenmodell nach Stefan Kühl



1️⃣ Maschinenseite (formale Seite): Diese Seite umfasst die offiziellen Regeln, Strukturen und Prozesse, die in Organigrammen oder Prozesshandbüchern festgehalten sind. Diese formalen Regeln schaffen Rahmenbedingungen, die das Handeln leiten, und sorgen dafür, dass Entscheidungen nachvollziehbar sind.

2️⃣ Spielseite (informelle Seite): Hier geht es darum, wie die Organisation tatsächlich „spielt“. Diese Seite spiegelt die inoffiziellen Regeln wider, die nicht schriftlich festgehalten sind, aber dennoch das tägliche Verhalten prägen. Dazu gehören beispielsweise der „kurze Dienstweg“ oder Abkürzungen, die in der Realität oft akzeptiert werden, obwohl sie nicht formalisiert sind.

3️⃣ Schauseite: Diese Seite beschreibt das Bild, das die Organisation der Außenwelt vermitteln möchte – beispielsweise über die Website, Werbung oder Stellenanzeigen. Die Schauseite ist wichtig für den Erfolg der Organisation, da sie die Produkte und Dienstleistungen verkauft und neue Mitarbeitende anzieht.

Was bedeutet das für Ihre Teamentwicklung?

Bezogen auf die Teamentwicklung zeigt das Seitenmodell: Es ist schwierig, Selbstorganisation und Eigenverantwortung von Ihrem Team zu verlangen, wenn am Ende doch jede Entscheidung über Ihren Tisch gehen muss – sei es aufgrund der formalen Vorgaben (Maschinenseite) oder weil Sie letztlich doch das letzte Wort haben möchten (Spielseite).

Wenn die Strukturen Ihrer Organisation selbstorganisiertes und eigenverantwortliches Arbeiten erschweren, bedeutet das nicht, dass es unmöglich ist. Sie und Ihr Team müssen kreativer werden und alternative Wege finden, um Ihre Ziele zu erreichen. Falls Sie selbst der Flaschenhals sind, bietet Ihnen das Seitenmodell einen Ansatz, um Ihr Führungsverhalten zu reflektieren und anzupassen. 🚀

Reflexionsfragen:

1️⃣ Wie sehr stimmen die formalen Prozesse in Ihrer Organisation mit der tatsächlichen Arbeitsweise überein?

2️⃣ Welche inoffiziellen Regeln und Abkürzungen prägen das tägliche Miteinander in Ihrem Team?

3️⃣ Inwiefern unterscheidet sich die Schauseite Ihrer Organisation von der Realität, die Ihre Mitarbeitenden erleben?

Teamrollen nach Belbin: Warum jede Rolle zählt


Ein erfolgreiches Team ist wie ein gut eingespieltes Orchester – jede*r spielt die eigene Rolle, und das Zusammenspiel führt zum Erfolg. Doch wie können Sie sicherstellen, dass wirklich jede*r das passende „Instrument“ spielt? 🎼

Hier bietet das Modell der Teamrollen von Meredith Belbin wertvolle Einblicke. Belbin beschreibt, wie Menschen sich in Teams verhalten und wie sie zur Teamarbeit beitragen. Sie identifizierte neun verschiedene Rollen, die ein Team braucht, um effektiv zu arbeiten. Jede dieser Rollen bringt spezifische Stärken und auch Schwächen mit sich. Gerade diese Vielfalt macht ein Team stark und ermöglicht es, komplexe Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. 🌟

Teamrollen nach Belbin


Wie können Sie dieses Modell in der Praxis nutzen?

Bewusste Rollenverteilung:
Ihre Mitarbeitenden nehmen ihre Rollen meist unbewusst ein. Daher ist es sinnvoll, dass Sie als Führungskraft genau hinsehen und den Austausch im Team fördern. 👥

Laut Theorie sollten in einem ausgewogenen Team alle Rollen oder zumindest eine ausgewogene Mischung vertreten sein. Aus meiner Erfahrung ist das jedoch nicht immer der Fall. Ich habe Teams erlebt, in denen bestimmte Rollen kaum oder stark vertreten waren – und trotzdem hat die Zusammenarbeit funktioniert. Zufriedene Teams, erfolgreiche Arbeit – Realität schlägt Modell. ✅

Trotzdem lohnt es sich, zu reflektieren: Welche Rollen sind sehr stark vertreten und welche fehlen möglicherweise? Welche Auswirkungen hat das auf die Zusammenarbeit und die Qualität der Ergebnisse?

Herausforderungen in der Rollenverteilung:
Es gibt auch Rollen, die im Team oft wenig Wertschätzung erfahren. Fehlendes gegenseitiges Verständnis kann die Teamharmonie empfindlich stören. Ein Beispiel ist die Rolle der Perfektionist*in. Es mag zwar anstrengend sein, ständig auf Kleinigkeiten hingewiesen zu werden, doch aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Als Selbstständige vermisse ich manchmal die Qualitätskontrolle meiner perfektionistischen Kolleg*innen. 😅

Zwei Hinweise:

1️⃣ Modell vs. Realität: Das Belbin-Modell ist ein nützliches Werkzeug, aber wenn die Realität anders aussieht, hat diese immer Vorrang.

2️⃣ Rollen sind nicht statisch: Die Teamrollen sind kein Persönlichkeitstest. Sie spiegeln eine Momentaufnahme der Rollenverteilung im Team wider und können je nach Kontext variieren. Mitarbeitende wechseln ihre Rollen oft und können mehrere gleichzeitig einnehmen, selbst wenn eine bestimmte Rolle ihnen weniger liegt.

Zu den Teamrollen im Detail gibt es hier eine gute Übersicht.