Möchten Sie lieber ein Team oder eine Gruppe führen?


📄 In meinen letzten Posts habe ich mich mit den Unterschieden zwischen einer Gruppe und einem Team sowie den Auswirkungen auf die Teamentwicklung beschäftigt.

❓ Doch was bedeutet der Unterschied für Ihre Führungsarbeit?

🤔 Überlegen Sie einmal:
Möchten Sie lieber ein Team oder eine Gruppe führen?
Welche Auswirkungen hat es auf Ihre Arbeit als Führungskraft, wenn Sie ein Team oder eine Gruppe vor sich haben?

Es gibt kein richtig oder falsch. Das “Team” ist nicht die bessere Organisationsform. Aus meiner Sicht ist es nicht zwingend notwendig, aus jeder Ansammlung von Menschen in einer Organisation ein Team zu formen. Es kann auch anders funktionieren. Und ob Team oder Gruppe – für mich kommt es auf die Menschen an, ob es Spaß macht, mit ihnen zu arbeiten.

💡 Ich finde es nur wichtig, dass Sie sich klar darüber sind, was Sie sich von Ihrer Zusammenarbeit mit Ihren Mitarbeitenden wünschen. Wenn Sie gerne ein Team haben möchten, werden Sie mit einer Gruppe möglicherweise nicht glücklich werden. Auf der anderen Seite stelle ich es mir anstrengend vor, wenn Sie ein “richtiges Team” führen, sich aber selbst in Teamworkshops nie wohl gefühlt haben und ihnen dieses ganze Teambuilding eher suspekt ist,

🤷‍♂️ Wie sehen Sie das?

Team, Gruppe oder T-ruppe?!

In meinem letzten Post habe ich gefragt, ob Sie ein Team, eine Gruppe oder eine T-ruppe führen.

Es ist keine Ausnahme, dass Sie in Organisationen auf „Teams“ stoßen, die eigentlich nur eine Ansammlung von Menschen sind, die in einer Organisationseinheit zusammengefasst wurden. Diese Menschen haben unterschiedliche Aufgaben und Ziele, ohne fachliche Berührungspunkte und müssen streng genommen nicht zusammenarbeiten.

📖 Die Einordnung ist aus meiner Sicht auch nicht rein akademischer Natur, sondern hat Auswirkungen auf Ihre Teamentwicklung.
Wenn Ihre Antwort Gruppe oder T-ruppe lautet, stellt sich die Frage, welches Potenzial überhaupt besteht, aus Ihren Mitarbeitenden ein Team zu formen.

Es ist gesagt, dass Gruppen im Gegensatz zu Teams schlechtere Arbeit leisten. Deshalb sollten Sie sich die Frage stellen, ob es zwingend notwendig ist, einen Teamgeist zu wecken. Und wenn ja – für wen?
Es kann mehrere Gründe geben, warum Ihr „Team“ kein Team werden will oder kann.

🏝 Vielleicht möchten Ihre Mitarbeitenden lieber unabhängig arbeiten und sind zufrieden mit dem Status quo. Es steht also eher das „Nicht Wollen“ im Vordergrund. Sicherlich ist es möglich, so eine Gruppe zu einem Team zu entwickeln. Aber es wird sehr viel Energie kosten, ohne, dass für die Beteiligten ein klarer Mehrwert erkennbar ist.

🏢 Möglicherweise lassen es auch die Rahmenbedingungen in Ihrer Organisation nicht zu, dass sich ein Team entwickeln kann. In diesem Fall steht eher das „Nicht Können“ im Vordergrund. Wenn die Aufgaben in einer Gruppe einfach nicht zusammen passen und sich keine Schnittmengen identifizieren lassen, wird es ebenfalls Energie kosten, den Teamgeist zu wecken. Hier wäre eine organisatorische Umorganisation ggf. hilfreicher.

⏩ Fazit: Nicht jede Ansammlung von Mitarbeitenden in einer Organisation ist automatisch ein Team. Es ist wichtig, die Bedürfnisse und Präferenzen der Mitarbeitenden sowie die strukturellen Gegebenheiten der Organisation zu berücksichtigen, bevor man versucht, eine Gruppe in ein Team zu verwandeln. Anstatt den Teamgeist mit aller Macht zu wecken, könnten Sie sich auf die Stärken der bestehenden Gruppenstruktur konzentrieren.

Mehr Ideen, Tipps und Gedanken zur Teamentwicklung gibt es in meinem Newsletter.

Wir sind eigentlich eine T-ruppe!


In Trainings und im Vorfeld von Teamentwicklungen begegnet mir immer wieder der Wunsch, dass der Teamgeist gestärkt werden soll. Wenn ich mir die “Teams” dann etwas näher anschaue und beschreiben lasse, lande ich häufig bei der Frage: Ist das wirklich ein Team und nicht eher eine Gruppe?
Aber was ist der Unterschied zwischen einer Gruppe und einem Team?

Umgangssprachlich werden die Begriffe oft gleichwertig verwendet, doch es gibt Unterschiede.

🐵 Ein Team ist eine kleine Anzahl von Personen mit komplementären Fähigkeiten, die sich einem gemeinsamen Ziel verpflichtet haben. Sie arbeiten intensiv zusammen und sind voneinander abhängig.

🐵 Eine Gruppe hingegen ist eine Ansammlung von Personen, die ein gemeinsames Interesse verfolgen, aber weitgehend unabhängig voneinander arbeiten. Beispielsweise ist ein Buchclub eine Gruppe, während ein Projektteam eher ein Team darstellt.

Diese Gegenüberstellung ist sehr erhellend, ich stelle sie deshalb in Trainings gerne vor. So auch vor einiger Zeit in einem Führungskräftetraining.
Als Einstieg in die Diskussion fragte ich: “Und wo seht ihr euch und eure Mitarbeitenden?”

🐒 “Hm. Also, wir sind eigentlich eine T-ruppe. Wir haben wie ein Team ein gemeinsames Ziel. Es geht deutlich über ein gemeinsames Interesse hinaus. Aber die Mitarbeitenden sind in ihrer Arbeit nicht aufeinander angewiesen. Sie können autark arbeiten, sind also in der Hinsicht eher eine Gruppe.”

Ich finde diese Einordnung großartig und habe sie in mein Repertoire übernommen. Ich liebe es, wenn in Trainings gegenseitiges Lernen stattfindet 😉

❓ Wie würden Sie Ihre Mitarbeitenden einordnen? Haben Sie eher ein Team, eine Gruppe oder eine T-ruppe?

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🧐 Wir brauchen den ganzen Menschen in der Arbeit! 🧐

Ich vermische Berufliches und Privates gerne und bisher ohne große Konflikte. Ich muss nicht alles über meine Kolleg*innen wissen, es fällt mir jedoch schwer, Zugang zu Menschen zu finden, die diese Welten strikt trennen.
👔 In einem Praktikum hatte ich eine Ausbilderin, die sogar getrennte Garderobe für Privat und Beruf hatte. Das war mir wirklich suspekt, vor allem, weil der Dresscode nicht sonderlich strikt war.

📚 Letzte Woche habe ich das Buch “The Real Book of Work” empfohlen und musste mich dabei von einem Mythos verabschieden: „Wir brauchen den ganzen Menschen in der Arbeit!“
Dieser Ansatz schien mir bisher unproblematisch. Durch Homeoffice und die Vermischung von privatem und beruflichem Raum wurde das in den letzten Jahren ohnehin Realität.
Die Autorinnen des Buches argumentieren jedoch, dass dieser Anspruch fast übergriffig ist. Menschen sollten in der Arbeit eine Rolle spielen dürfen, die sich von ihrer privaten Person unterscheidet.

Ich gestehe, ich habe da immer noch Bauchschmerzen mit.

Aber es stimmt! Mir ist es in den letzten Monaten häufiger passiert, dass ich im Gespräch mit Freund*innen, bei Teamentwicklungen, Auftragsklärungen etc. dachte “Aber das ist schon ein professioneller Arbeitsplatz, oder?”

Wenn wir den ganzen Menschen in der Arbeit brauchen, hat das nicht nur Vorteile. Ich öffne auch den Raum dafür, dass sich Menschen mit ihren gesamten Macken und auch unprofessionellen Verhaltensweisen präsentieren.

Jemand hat keine Lust etwas zu machen, was eigentlich seine Aufgabe ist? Dann weigert sich die Person und wartet, dass es jemand anderes übernimmt.
Es gibt ja schließlich Gründe für das Verhalten.

Als Kolleg*in oder Führungskraft, die ihr eigenes berufliches und privates Aufgabenpaket trägt, möchte ich die Gründe aber nicht verstehen.
😠Ich will, dass die andere Person ihre Arbeit macht und mir nicht mehr Arbeit.
😠Ich will, dass sie ihre Rolle spielt.
Leider kann man nicht den ganzen Menschen einladen und sich dann nur mit seinen guten Seiten befassen.

❓ Wie stehen Sie dazu und wie ziehen Sie Grenzen zwischen beruflichen und privaten Ich?

🚀3 Tipps für Führungskräfte, die ihre Teamworkshops selbst durchführen 🚀

Wenn Sie als Führungskraft selbst einen Teamworkshop durchführen, stehen Sie vor der Herausforderung, dass Sie nicht nur Moderator*in der Veranstaltung, sondern auch Mitglied des Systems sind. Sie sind wahrscheinlich die Person, die im Alltag die Verantwortung übernimmt. Und nur, weil heute Teamworkshop ist, ändert das nichts an der Erfahrung und Erwartungshaltung Ihres Teams Ihnen gegenüber

Folgende drei Tipps können helfen, das Muster an dem Tag zumindest zu stören:

1. Schreiben Sie nichts auf! 📝🚫

Überlassen Sie es Ihrem Team, die Arbeitsergebnisse zu dokumentieren. Weisen Sie Ihr Team darauf hin, dass Sie diese Aufgabe nicht übernehmen werden. Das entlastet Sie in Ihrer Moderationsrolle und führt dazu, dass das Team Verantwortung für den Prozess und die Arbeitsergebnisse übernimmt.

2. Bieten Sie keine Lösungen an! 💡🙅‍♂️

Als Führungskraft sind Sie wahrscheinlich häufig in der Verantwortung, Lösungen zu finden und haben diese auch schnell zur Hand. Lassen Sie es!

Als Teamcoach bin ich für den Prozess verantwortlich und halte mich mit Lösungsvorschlägen zurück. Doch auch ich kann es manchmal nicht lassen, was glücklicherweise damit endet, dass meine Vorschläge nicht gehört werden.
Bei Ihnen besteht die Gefahr, dass Lösungen allein aufgrund Ihrer Rolle als Führungskraft übernommen werden. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch im Ergebnis berauben Sie das Team der Möglichkeit, eigene Lösungswege zu entwickeln.

3. Genießen Sie die Stille! 🤫⏳

Stille ist gut! Wenn Sie eine Frage stellen und zunächst nur fragende Gesichter und Stille ernten: Gratulation! 🎉
Dann haben Sie eine Frage gestellt, über die Ihr Team nachdenken muss. Schnelle Antworten sind nicht immer gut, sondern oft ein Zeichen dafür, dass nur Bekanntes wiedergegeben wird. Neue Erkenntnisse benötigen Zeit. Lassen Sie Ihrem Team diese Zeit. Formulieren Sie die Frage nicht direkt neu und erläutern Sie sie nicht, sondern lassen Sie sie wirken.

Weitere Tipps für Ihre Teamentwicklung finden Sie in meinem Newsletter.

Teamworkshops selbst machen – 5 Tipps für Ihren Teamworkshop

5 Tipps für Teamworkshops

Teamworkshops sind eine Gelegenheit, um die Zusammenarbeit und Produktivität in einem Team zu verbessern.
Doch wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Teamworkshops fokussiert und wirksam sind?

🔎 Fragen Sie Ihr Team vorher, was es sich vom Workshop wünscht 🔎
Ein Teamworkshop ist im besten Fall ein kollaborativer Prozess und der beginnt schon vor dem eigentlichen Event. Um sicherzustellen, dass der Workshop für alle Teilnehmer*innen hilfreich und sinnvoll ist, ist es wichtig, deren Erwartungen und Wünsche im Voraus zu kennen. Befragen Sie Ihr Team vor dem Workshop nach ihren Erwartungen und danach, woran sie merken würden, dass der Tag für sie erfolgreich war.

⏰Planen Sie lieber zu viel Zeit ein als zu wenig ⏰
Faustregel: Jeder Agendapunkt dauert mindestens 10 Minuten länger als geplant. Und wenn nicht, ist keine*r traurig über mehr Pausen oder einen früheren Feierabend. Umgekehrt leiden Kreativität und Arbeitsatmosphäre, wenn Sie durch die Agendapunkte hetzen und Diskussionen abbrechen müssen.

✏ Betrachten Sie Ihre Agenda als Entwurf ✏
Ich habe meine Workshops am Anfang sehr präzise geplant, nur um sie nach dem Check-in über den Haufen werfen zu dürfen.
Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass es gerade in Fragen der Zusammenarbeit, Kommunikation oder bei Konflikten wirksamer ist, diesen Themen Raum geben zu können als an einer Agenda festzuhängen. Das heißt nicht, dass Sie unstrukturiert und ohne Agenda in den Tag gehen sollten.
Entwerfen Sie eine Agenda und auch einen Zeitplan. Aber überlegen Sie sich im Vorfeld, was Ihr Mindestziel für den Tag ist und was Sie mit Ihren gewählten Methoden erreichen wollen, um flexibel reagieren zu können.

🎨 Arbeitsanweisungen visualisieren🎨
Kennen Sie das? Sie haben die nächsten Schritte präzise erläutert. Ihre Teilnehmenden nicken zustimmend, behaupten, sie wissen was zu tun ist, nur um nach 5 Minuten zu fragen, was genau sie jetzt machen sollen?
Das ist normal. Teamworkshops sind intensiv und die Art der Zusammenarbeit oft ungewohnt. Daher hilft es, Arbeitsanweisungen auf einem Flipchart oder in einer Präsentation aufzuschreiben und in der Arbeitsphase sichtbar zu lassen.

🌳 Gehen Sie raus!🌳
Damit meine ich nicht, dass Sie mit Ihrem Team in den Wald gehen oder ein Floß bauen sollen – obwohl Sie das auch machen können.
Aber bitte treffen Sie sich nicht in Ihren üblichen Besprechungsräumen. Wechseln Sie das Umfeld, um die Perspektive zu weiten und auch, um zu verhindern, dass Sie und Ihr Team „mal eben kurz“ in den Pausen an den Arbeitsplatz zurückkehren.

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