Vom Workshop in den Alltag: Warum echte Teamentwicklung nach dem Flipchart beginnt

Für das Ende meiner Teamworkshops ist es mir wichtig, den Transfer in den Alltag sicherzustellen. Deshalb stelle ich am Ende des Tages die Frage: Wie macht ihr jetzt ganz konkret weiter, was ist der nächste konkrete Schritt und wer übernimmt die Verantwortung dafür?

Workshops verändern nichts – wenn der Transfer fehlt. Warum konkrete Schritte, klare Zuständigkeit und Ehrlichkeit den Unterschied machen.

Denn Veränderung entsteht nicht im Workshopraum, sondern im Arbeitsalltag danach.
Und ein guter Workshop zeigt sich nicht daran, wie viele Ideen entstehen, sondern daran, wie viele davon umgesetzt werden.

Gerade der Abschluss ist deshalb oft der ehrlichste Moment des Tages.
Denn er macht sichtbar, wie es wirklich um die Veränderungsbereitschaft im Team steht.

Die Frage „Wer übernimmt bis wann?“ kann sich dabei schnell zu einer zähen Runde entwickeln.

Warum?
▶️Das Team steht nicht hinter den Ideen – zumindest nicht geschlossen.
▶️Die nächsten Schritte sind zu unklar oder nicht realistisch.
▶️Die üblichen Aktiven haben in der Vergangenheit immer am Workshop-Ende ihre Hand gehoben und halten sich zurück.
▶️Kritik und Ideenentwicklung laufen gut – Verantwortung übernehmen fällt schwer.
▶️Veränderung wird (bewusst oder unbewusst) als reine Führungsaufgabe gesehen.

↪️ Teamentwicklung beginnt vielleicht im Workshop, aber sie entscheidet sich im Alltag.
Und ein Team entwickelt sich nicht durch Flipcharts (aber manchmal am Flipchart 🙃) , sondern durch das, was danach passiert.

Entscheidungen jenseits von A oder B: Wie das Tetralemma neue Perspektiven eröffnet

„Entweder wir führen das neue System jetzt ein – oder wir lassen es.“ „Entweder wir holen uns Hilfe – oder wir lösen es intern.“
„Entweder ich bleibe in diesem Job – oder ich kündige.“

Zwei scheinbar glasklare Optionen. Entscheidung = A oder B.
Und trotzdem keine Entscheidung.

Wenn mir bei der Arbeit mit Klient*innen solche Sätze begegnen, freue ich mich. Denn dann kommt eine meiner Lieblingsmethoden ins Spiel: Das Tetralemma.
Ich habe vor einigen Monaten schonmal einen Post dazu veröffentlicht, aber ich finde so hilfreich, dass ich einfach mal wieder Werbung für diesen einfachen und wirkungsvollen Ansatz machen möchte.

Denn das Dilemma ist nicht das Problem. Das Problem ist die Begrenzung auf zwei Perspektiven.
Und um diese gedankliche Sackgasse aufzulösen, hilft das Tetralemma.
Diese Methode eröffnet vier (oder sogar fünf) Positionen – und damit völlig neue Denk- und Handlungsräume:

1️⃣ Das Eine
2️⃣ Das Andere
3️⃣ Beides
4️⃣ Keines von beidem
5️⃣ Und etwas ganz Anderes

💡Plötzlich entstehen dazwischen Räume:

  • Zwischen „kündigen“ und „bleiben“ liegt vielleicht ein Sabbatical.
  • Zwischen „Hilfe holen“ und „selbst lösen“ liegt vielleicht ein moderierter Austausch.
  • Zwischen „System einführen“ und „alles lassen“ liegt vielleicht ein Prototyp.
Tetralemma

Haben Sie gerade eine Entscheidung, die sich anfühlt wie A oder B? Probieren Sie es aus – mit Stift und Papier. Oder mit mir .

Warum Teamentwicklung bei der Führungskraft beginnt

Wenn es in Teams hakt, suchen viele Organisationen sofort nach einem schnellen Workshop oder nach neuen Methoden. Oft wird die HR-Abteilung beauftragt, „etwas für das Team zu machen“. Doch nachhaltige Teamentwicklung funktioniert anders: Sie beginnt nicht beim Teamtag und auch nicht im Methodenkoffer. Sie beginnt bei der Führungskraft. Ohne klare Rolle, Orientierung und die Fähigkeit, ein Team gezielt zu entwickeln, bleiben viele gut gemeinte Initiativen wirkungslos. Genau deshalb gehören Führungskräfteentwicklung und Teamentwicklung untrennbar zusammen.


Warum Teamentwicklung mehr ist als ein Workshop

In vielen Unternehmen ist es üblich, bei Konflikten oder Problemen im Team einen externen Moderator einzuladen. Ein Workshop wird geplant, Methoden werden ausprobiert, und für einen Tag entsteht neue Energie. Doch schon nach kurzer Zeit ist der Alltag wieder da – und die alten Muster kehren zurück. Der Grund: Workshops können Impulse geben, aber sie ersetzen keine kontinuierliche Entwicklung.

Teamentwicklung bedeutet, dass sich ein Team über längere Zeit hinweg mit seiner Zusammenarbeit auseinandersetzt: mit Rollen, Strukturen, Kommunikation und Zielen. Dafür braucht es nicht nur Methoden, sondern vor allem eine Person, die den Prozess steuert. Diese Rolle liegt bei der Führungskraft.


Die Rolle der Führungskraft in der Teamentwicklung

Führungskräfte prägen Teams stärker, als ihnen oft bewusst ist. Sie schaffen Klarheit über Ziele, legen Rahmenbedingungen fest und setzen den Ton für Kommunikation und Feedback. Eine Führungskraft, die in ihrer Rolle unsicher ist, gibt diese Unsicherheit an das Team weiter. Umgekehrt kann eine klare, reflektierte Führungskraft selbst schwierige Situationen souverän steuern.

Das bedeutet: Teamentwicklung beginnt mit Führungskräfteentwicklung.
Nur wenn Führungskräfte verstehen, wie Teams funktionieren und welche Phasen sie durchlaufen, können sie gezielt eingreifen. Sie müssen lernen, Analyseinstrumente zu nutzen, Muster zu erkennen und Maßnahmen so zu wählen, dass sie Wirkung entfalten.


Häufige Missverständnisse in der Teamentwicklung

Damit dieser Prozess gelingt, ist es wichtig, einige Mythen zu entlarven:

„Teamentwicklung ist ein HR-Thema.“
HR kann Prozesse unterstützen, aber Teamentwicklung ist Führungsaufgabe.

„Ein harmonisches Team braucht keine Entwicklung.“
Harmonie ersetzt keine Klarheit über Strukturen, Rollen und Verantwortlichkeiten.

„Konflikte sind ein Zeichen von Schwäche.“
In Wirklichkeit sind Konflikte ein Entwicklungsmotor – wenn sie konstruktiv bearbeitet werden.

„Die richtige Methode löst alle Probleme.“
Methoden sind Werkzeuge. Entscheidend ist die richtige Diagnose und ein passender Maßnahmenplan.

„Einmal Teamentwicklung reicht.“
Entwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess, kein Event.


Die Verbindung von Führungskräfteentwicklung und Teamentwicklung

Wenn Führungskräfte lernen, ihr Team bewusst zu entwickeln, entsteht eine nachhaltige Wirkung. Sie sind nicht mehr abhängig von kurzfristigen Workshops, sondern können jederzeit selbst ansetzen. Das stärkt auch HR-Abteilungen, die oft überlastet sind: Statt permanent externe Unterstützung einzukaufen, können sie Führungskräfte befähigen, eigenständig wirksam zu sein.

Führungskräfteentwicklung bedeutet hier konkret:

  • Reflexion der eigenen Rolle: Welche Wirkung habe ich auf mein Team?
  • Kenntnis von Teamdynamiken: Welche Entwicklungsphasen gibt es, und wie gehe ich mit ihnen um?
  • Kompetenz in Analyse und Planung: Wie erkenne ich Probleme und leite passende Maßnahmen ab?
  • Umgang mit Widerstand: Wie deute ich Signale des Teams und nutze sie konstruktiv?

Ein Praxisbeispiel

Eine Führungskraft, die ich begleitete, hatte ein hochqualifiziertes Team, das aber ständig aneinandergeriet. Bisherige Workshops hatten nur oberflächlich gewirkt. Gemeinsam haben wir zunächst analysiert, wo die eigentlichen Ursachen lagen: fehlende Rollenklärung und unausgesprochene Erwartungen. Erst danach wurden gezielt Maßnahmen umgesetzt.

Der entscheidende Unterschied: Die Führungskraft konnte das Team nicht nur in diesem Moment weiterentwickeln, sondern sie hatte gelernt, künftig selbst ähnliche Situationen zu erkennen und zu steuern. Genau das ist der Mehrwert, wenn Führungskräfteentwicklung und Teamentwicklung Hand in Hand gehen.


Fazit: Entwicklung mit Plan statt Aktionismus

Teamentwicklung beginnt nicht bei Methoden, sondern bei der Haltung und Kompetenz der Führungskraft. Wer als Organisation nachhaltige Veränderungen will, muss beides zusammendenken: Führungskräfteentwicklung und Teamentwicklung. So entsteht ein Prozess, der nicht nur kurzfristig Energie bringt, sondern langfristig Wirkung zeigt.

Teamentwicklung mit Plan

Für Führungskräfte bedeutet das: mehr Sicherheit, weniger Frust und ein klarer Fahrplan. Für HR heißt es: Entlastung, weil weniger externe Feuerwehr-Einsätze nötig sind. Und für Teams: eine Zusammenarbeit, die trägt – auch in turbulenten Zeiten.
Wenn Sie als Organisation Ihre Führungskräfte befähigen wollen, Teamentwicklung selbst zu gestalten, sprechen Sie mich an. Mit meiner Inhouse-Schulung „Teamentwicklung mit Plan“ begleite ich Führungskräfte praxisnah und nachhaltig.


Teamprobleme erkennen statt Prozesse optimieren: Warum Analyse vor Methode kommt

Bei uns ist jeder für alles zuständig und damit keiner wirklich.

Auf unserer Teamseite steht „Das Team“, aber eigentlich arbeitet jeder für sich.

Der eine macht immer alles, die anderen warten ab.

Ob ausgesprochen oder unausgesprochen – in meinen Teamentwicklungen höre ich diese Sätze häufig.

❗Die Lösung: ein Teamtag mit dem Titel „Prozessoptimierung und Synergien nutzen“.

Bei solchen Anfragen frage ich aus zwei Gründen immer ganz genau nach:
▶️Weil ich ehrlich gesagt selbst keine Lust auf diese Themen habe und sie nicht unbedingt begleiten möchte.
▶️ Weil ich oft genug gesehen habe, wie diese Tage im Sand verlaufen, weil eigentlich Konflikte im Raum stehen, Vertrauen fehlt und das Team nicht offen kommuniziert.

Die Prozesse und Synergien sollen die zwischenmenschlichen Herausforderungen auf fachlicher Ebene klären.

❓ Aber was ist das Symptom – und was ist die Ursache?
Um diese Frage zu klären, stelle ich in meinem Buch „Raus aus dem Methodendschungel – Teamentwicklung mit Plan“ nicht Methoden an den Anfang, sondern eine fundierte Analysephase, in der Sie lernen, Ihr Team wirklich zu verstehen – bevor Sie konkrete Maßnahmen wie z. B. Workshops durchführen.

Raus aus dem Methodendschungel - Teamentwicklung mit Plan

👉 Wenn Sie als Führungskraft also keine Pflaster suchen, sondern der Ursache auf den Grund gehen wollen – dann ist mein Buch der richtige Startpunkt.

Zwei Wahrheiten und eine Lüge – Kennenlernen mal anders

🎲 Heute habe ich Ihnen eine Methode mitgebracht, von der Sie möglicherweise schon gehört haben.

👉 2 Wahrheiten und 1 Lüge

Die Methode ist sehr einfach erklärt:
Jede Person denkt sich zwei Wahrheiten und eine Lüge über sich selbst aus. Die anderen müssen erraten, was die Lüge ist.

Ich habe die Methode ursprünglich für Gruppen kennengelernt, die sich ganz neu finden.
Ich möchte Sie aber ermuntern, sie auch in Gruppen zu nutzen, die sich schon gut kennen.

Der Vorteil: Das Team muss etwas intensiver nachdenken, um Dinge zu präsentieren, die die anderen nicht ohnehin schon wissen.
„Ich komme bei jedem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit.“ ist vermutlich in den letzten Jahren schon aufgefallen.

Ich habe das Spiel inzwischen mit mehreren Gruppen gespielt, die sich schon lange kannten – und deshalb am Anfang nicht so viel Lust auf das Spiel hatten.

Und trotzdem fiel am Ende immer wieder :
„Das wusste ich ja gar nicht!“ oder „Davon hast du noch nie erzählt!“

✨ Probieren Sie es aus!

„Eigentlich können wir das …“ – Wenn Teams Feedback vermeiden, obwohl sie es beherrschen

Wir haben da jetzt schon so oft drüber gesprochen – was soll das heute bringen?

So begann mein Tag mit einem Team, das sich auf den Weg machen wollte/ sollte, eine lebendige Feedback-Kultur zu etablieren.
Mein Auftrag: Den Prozess moderieren, um gemeinsam Feedback-Regeln zu entwickeln.

Es war sehr offensichtlich, dass das Team handwerklich Feedback geben konnte. Vermutlich hätten sie selbst ein Training dazu halten können. Feedback gehörte schließlich zu ihrem Alltag in der Arbeit mit Klient*innen.

Was fehlte?

Im Laufe des Tages wurde deutlich: Das Team hatte einen starken Zusammenhalt. Humor und Positivität waren zentrale Werte – und ein Schutzschild gegen einen schwierigen Job und eine fordernde Umwelt. Kritik hätte dieses Schild durchbrochen. Und genau darin lag die innere Hemmschwelle.

Ich habe dann eine These in den Raum gestellt: Vielleicht ist es nicht das fehlende Können, sondern die Sorge, mit Kritik den Teamgeist zu gefährden.

Statt klassischer Feedback-Regeln entschied sich das Team, etwas anderes zu tun: Die eigene Teamidentität zu reflektieren und bewusst um den Wert Feedback-Kultur zu erweitern. Keine schnelle Lösung, aber ein hoffentlich nachhaltigerer Schritt in Richtung Veränderung.

Wo erleben Sie etwas Ähnliches?
Wo denken Sie: „Eigentlich können wir das, aber wir leben es nicht.“
Und welche unausgesprochenen Werte oder Teamgeschichten könnten damit zu tun haben?

Das Team-Ziel-Dreieck: Drei Fragen für mehr Klarheit im Team

Ich habe den Eindruck, dass Dreiecke die bevorzugte Form in der Kommunikationswissenschaft, Team- und Organisationsentwicklung sind. Sie sind überall!

Heute möchte ich eines vorstellen, das mir eine liebe Kollegin vor einiger Zeit gezeigt hat – und das ich seitdem regelmäßig in Teamentwicklungen einsetze:

🔻 Das Team-Ziel-Dreieck

Die drei Ecken lauten:
  • Was? – Was macht unser Team? Wozu sind wir da?
  • Für wen? – Wer ist unsere Zielgruppe? Für wen arbeiten wir?
  • Wie? – Wie erreichen wir unser Ziel?

Das war’s auch schon. Gleichzeitig bringt dieses kleine Modell erstaunlich viel Klarheit.

Ich lade Sie ein: Nehmen Sie sich als Team eine Stunde Zeit, um gemeinsam diese drei Fragen zu beantworten. Ich bin überzeugt: Es lohnt sich.

„Beweisführung“
Ich hatte Teamcoachings für zwei Teams der gleichen Organisationseinheit. Die Ausgangslage war unterschiedlich.

Team 1 hatte sich selbst eine Teamentwicklung gewünscht, um die Arbeitsweisen der Kolleg*innen besser zu verstehen und Synergien zu heben. Das Team war schon lange zusammen, aber viel im Außendienst.
➡️ Team 1 war sich schnell über Ziel und Zielgruppe einig, aber es knirschte bei den Arbeitsweisen. Hier half das Dreieck, ein gemeinsames Bild der Zusammenarbeit zu entwickeln.

Team 2 war ursprünglich ein Projektteam. Die Zusammensetzung des Teams hat sich über die letzten Jahr geändert. Es war nur noch eine Person aus dem ursprünglichen Projektteam da.
Im Vorgespräch mit der Führungskraft wurde deutlich, dass wahrscheinlich nicht mehr allen klar sei, was eigentlich die Vision und das Ziel des Projektes war. Es fehlte eine gemeinsame Richtung.
➡️ Team 2 hing bereits im Ziel fest und kam auch bei der Zielgruppe nicht so recht voran. Für die Neuen im Team gab es zwar jedes Mal ein Onboarding, aber sie hatten im stressigen Arbeitsalltag nie Zeit, sich mit der Vision auseinanderzusetzen und sie gegebenenfalls zu hinterfragen. Insofern hat der Tag zur Klärung beigetragen, so dass es im nächsten Schritt darum gehen kann, die Zusammenarbeit besser auszurichten.

Spartipp: Zwei zum Preis von einem

Warum Inhouse-Trainings auch Teamentwicklung sind

Wenn der Rotstift kreist, trifft es oft zuerst die Personalentwicklung. Dass ich das nicht sinnvoll finde, ist bei meinem Job nicht verwunderlich.

Mein Spartipp: Inhouse-Trainings doppelt nutzen – als fachliche Qualifizierung und als Teamentwicklung.

Ich biete meine Kommunikationstrainings sowohl als offene Formate als auch als Inhouse-Trainings an. Offene Trainings ermöglichen den Blick über den Tellerrand: Neue Perspektiven, andere Branchen, frischer Wind.

Aber: Der Austausch bleibt oft oberflächlich – und ich jongliere zwischen völlig unterschiedlichen Erwartungen, Erfahrungen und Arbeitsrealitäten. Ich beobachte bei einigen Teilnehmenden ein Gehirnfeuerwerk und bei anderen Fragezeichen in den Augen, weil der Transfer in den eigenen Arbeitsalltag schwerfällt.

Ganz anders bei Inhouse-Trainings:

  • Ich kann die Inhalte genau auf die Herausforderungen des Teams zuschneiden.
  • Alle sprechen fachlich die gleiche Sprache. Das heißt, die Teilnehmenden können bei Praxisbeispielen und Rollenspielen aus dem gleichen Fundus schöpfen und die Trainingsinhalte direkt auf den eigenen Arbeitsalltag übertragen.

Aus meiner Sicht ist aber der wichtigste Vorteil:

  • Das Training gibt Ihrem Team eine gemeinsame Teamsprache für die zwischenmenschliche Kommunikation an die Hand. Wenn ich Modelle einführe, höre ich oft: “Ach – so bin ich! Und schau mal – das bist du!” Die Teilnehmenden können die Modelle ganz anders verknüpfen, weil sie Teammitglieder vor Augen haben, mit denen sie sich dann direkt austauschen können.
Ein Beispiel aus der Praxis:
In einem Kommunikationstraining in einer Berliner Verwaltung ging es eigentlich „nur“ um die Gesprächsführung mit Bürger*innenAm Ende sagten mehrere Teilnehmende: „Wir haben heute so viel über unsere Kolleg*innen gelernt!“ Warum? Weil sie in den Rollenspielen echte Situationen aus dem Arbeitsalltag durchgespielt und plötzlich verstanden haben, warum die Kollegin manchmal so harsch auf Kritik reagiert oder der Kollege sich in Besprechungen gerne in Details verliert. Training trifft Teamentwicklung – ohne „wir bauen zusammen ein Floß“.
Gerade für Teams, die beim Wort Teamentwicklung sofort nervös an Stuhlkreise denken oder schlechte Erfahrungen damit gemacht haben, ist das ein guter Weg Entwicklung passiert nebenbei – aber effektiv.

Wenn Sie neugierig geworden sind: Kontaktieren Sie mich für ein unverbindliches Vorgespräch.

Perspektivwechsel im Training: So gelingt Kommunikation auch in Konflikten

Egal ob im Verhandlungs- oder Argumentationstraining – wer schon einmal bei mir im Training war, weiß:
Der Perspektivwechsel ist mein persönliches Lieblingswerkzeug, um in schwierigen Situationen weiterzukommen.

Ich bin überzeugt: Wenn ich die Herangehensweise meines Gegenübers verstehe, entstehen neue Möglichkeiten. Neue Lösungen. Andere Diskussionen.

Intellektuell wissen wir das alle, aber praktizieren wir das auch im echten Konfliktfall?

Um genau das zu üben, führe ich fast in jedem Training folgende Übung durch:

👥 Die Teilnehmenden arbeiten in Kleingruppen (max. 5 Personen).
📄 Sie erhalten eine Verhaltensweise, z. B.: „Herr Müller kommt häufig zu spät zum Teammeeting.“
🎯 Ihre Aufgabe: Finden Sie 10 gute Gründe für dieses Verhalten.

Die „Standardantworten“
👉 Herr Müller bringt morgens die Kinder in den Kindergarten. Das läuft nicht immer so wie zeitlich geplant.
👉 Er pflegt einen Angehörigen und wartet auf das Pflegepersonal.

Diese Übung lohnt sich aber auch für diese realen Perlen, auf die ich nie selbst gekommen wäre:
👉 Herr Müller fühlt sich im Team nicht wohl und kommt lieber später, um Small Talk zu vermeiden.“
👉 Herr Müller sitzt im Rollstuhl und ist auf einen unzuverlässigen Aufzug angewiesen.

Mein Test für einen „guten Grund“ lautet:
Was ändert sich, wenn Sie das hören? Können Sie damit anders umgehen?

Mir haben auch schon Teilnehmende glaubhaft versichert, dass sie mit „Herr Müller ist einfach so, er ist faul und hat es einfach nicht gelernt“ entspannt leben können.
Das sind in der Regel Personen, für die dieser Fall hypothetisch ist und die keinen eigenen Herrn Müller vor Augen haben, wenn sie mit diesem Beispiel arbeiten.

📌 Meine Beobachtung:
Je realer die Situation, desto schwieriger fällt es, wirkliche Gründe zu finden.
Hier hilft die Kleingruppe.

Jetzt sind Sie dran:

2 Wahrheiten und 1 Lüge

🎲 Heute habe ich Ihnen eine Methode mitgebracht, von der Sie möglicherweise schon gehört haben.

👉 2 Wahrheiten und 1 Lüge

Die Methode ist sehr einfach erklärt:
Jede Person denkt sich zwei Wahrheiten und eine Lüge über sich selbst aus. Die anderen müssen erraten, was die Lüge ist.

Ich habe die Methode ursprünglich für Gruppen kennengelernt, die sich ganz neu finden.
Ich möchte Sie aber ermuntern, sie auch in Gruppen zu nutzen, die sich schon gut kennen.

Der Vorteil: Das Team muss etwas intensiver nachdenken, um Dinge zu präsentieren, die die anderen nicht ohnehin schon wissen.
„Ich komme bei jedem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit.“ ist vermutlich in den letzten Jahren schon aufgefallen.

Ich habe das Spiel inzwischen mit mehreren Gruppen gespielt, die sich schon lange kannten – und deshalb am Anfang nicht so viel Lust auf das Spiel hatten.

Und trotzdem fiel am Ende immer wieder :
„𝗗𝗮𝘀 𝘄𝘂𝘀𝘀𝘁𝗲 𝗶𝗰𝗵 𝗷𝗮 𝗴𝗮𝗿 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁!“
„𝗪𝗶𝗿𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵? 𝗗𝗮𝘀 𝗵𝗮𝘀𝘁 𝗱𝘂 𝗷𝗮 𝗻𝗼𝗰𝗵 𝗻𝗶𝗲 𝗲𝗿𝘇𝗮𝗵𝗹𝘁!“

✨ Probieren Sie es aus!

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