❓ Teamentwicklung: Muss es immer ein Teamcoach oder andere externe Begleitung sein? ❓

Obwohl man erwarten würde, dass meine Antwort als Teamcoach „Ja klar“ ist, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es manchmal einfacher ist, mit Teams zu arbeiten, die schon Teamentwicklungserfahrung mit ihrer Führungskraft gemacht haben.

Der erste Termin mit dem Team hat für mich immer mindestens zwei Ziele:
➕ Die Arbeit am vorher verabredeten Thema
➕ Aber bevor das überhaupt effektiv angegangen werden kann, muss Vertrauen und eine Arbeitsebene zwischen dem Team und mir aufgebaut werden.

Das Team braucht Zeit, sich und seine Themen der neuen Person in ihrer Mitte (mir) zu präsentieren. Bei „coaching-unerfahrenen“ Teams kommt dazu noch die Aufregung:
😳 Kommt er / sie mit dem Wollknäuel?
😳 Müssen wir uns an den Händen fassen?
So lustig das klingt, es sind reale und berechtigte Bedenken, denen ich begegnen muss.

Dazu kommt, dass ich mir zwar vorher Gedanken darüber machen kann, wie das Team so ist und mit welcher Sprache und Methoden ich voraussichtlich wirksam bin. Aber so ganz genau weiß ich das immer erst, wenn ich das Team kennengelernt habe.

Ein Team, das sich regelmäßig über die eigene Arbeitsweise austauscht, mit Coaching-Methoden arbeitet, hat es deutlich einfacher, sich auf den Coaching-Prozess einzulassen.
Es weiß zwar auch nicht, mit welchen Methoden ich um die Ecke komme, aber die Komfortzone ist in der Regel etwas größer.
Ich muss weniger erklären, um Vertrauen in die Methode herzustellen und das Team ist gewisse Formen der Zusammenarbeit schon gewohnt.
Nicht zuletzt, hat es vielleicht im Vorfeld Themen und Fragen schon reflektiert, sodass wir schneller an den Kern der Probleme kommen.

❓ Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Wechselspiel Teamentwicklung und mit externer Begleitung gemacht?

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🚀 Zwischen Handwerk und Intuition – Tipps für strukturierte Teamentwicklung 🚀

Gerade neue Führungskräfte stellen sich häufig die Frage, wie sie ihr Team selbst entwickeln können.
Eine Theorie, um die Entwicklung von Teams zu verstehen, ist die Teamuhr von Tuckman. Diese Theorie, entwickelt von Bruce Tuckman in den 1960er Jahren, beschreibt Teamentwicklungsphasen.
Jede Phase kann mit unterschiedlichen Maßnahmen begleitet und unterstützt werden.

Teamuhr Tuckman

🕛 Forming – neues Team, neue Teammitglieder
Während die Teamgründung ganz offensichtlich die Forming-Phase einläutet, gilt das auch, wenn ein neues Teammitglied dazukommt.

🛠 Wie können Sie diese Phase begleiten?
Lassen Sie das neue Teammitglied am ersten Tag nicht allein (das ist nicht so selbstverständlich, wie es eigentlich sein sollte). Stellen Sie die Person dem Team vor. Es gibt zahlreiche Methoden für Kennenlernspiele, die die etwas drögen Vorstellungsrunden auflockern können.
Gehen Sie als Team gemeinsam Mittag essen.
Stellen Sie dem neuen Teammitglied ein*e Mentor*in aus dem Team zur Seite.

🕛Storming – Konflikte und Reibung
Das Team beschäftigt sich mit sich und der Zusammenarbeit. In der Phase des „Storming“ treten oft Konflikte und Spannungen im Team auf, wenn unterschiedliche Persönlichkeiten und Arbeitsstile aufeinandertreffen.

🛠 Wie können Sie diese Phase begleiten?
Hier kann es unangenehm werden. Es gilt, Konflikte anzusprechen und Ihr Team dabei zu unterstützen, die Konflikte zu klären.

🕛Norming – Feedback-Kultur, Rollen und Verantwortlichkeiten
Das Team beschäftigt sich stärker mit Inhalten und der Frage, wie es seine Ziele durch Zusammenarbeit erreichen kann.

🛠 Wie können Sie diese Phase begleiten?
Diese Phase bietet den Anlass, eine starke Teamkultur aufzubauen, z. B. mit einer Vereinbarung zu Teamregeln und -werten. Zusätzlich zur Teamkultur können und sollten in dieser Phase auch Aufgaben und Rollen geklärt und festgehalten werden.

🕛Performing – Teamziele und -erfolge feiern
In dieser Phase hat das Team laut Tuckman seine höchste Leistungsfähigkeit erreicht.

🛠 Wie können Sie diese Phase begleiten?
Hier gilt es, zum einen die Kultur, die in der Norming-Phase etabliert wurde, zu pflegen, z. B. indem Sie sich mit Ihrem Team regelmäßig über Ihre Zusammenarbeit austauschen. Besonders wichtig ist es aber auch, Teamziele und -erfolge zu feiern.

💚 Und was ist nun mit der Intuition? 💚
Jedes Team ist anders. Die Phasen laufen nicht schematisch ab und können auch nicht schematisch „gezündet“ werden. Daher ist die Teamuhr ein hilfreicher Kompass. Im Zweifel sollten Sie Ihrem Gefühl vertrauen.

❗ Ein letzter Tipp:❗
Sie haben kein Gefühl dafür, in welcher Phase sich Ihr Team befindet? Stellen Sie Ihrem Team das Konzept der Teamuhr doch mal vor und bitten Sie sie darum, sich zu positionieren. Ich garantiere eine aufschlussreiche Diskussion.

✴ Teambuilding für Gruppen, die kein Team sein wollen✴

In den letzten Monaten bin ich verschiedenen Führungskräften begegnet, die den Wunsch äußerten, Teambuilding-Prozesse durchzuführen. Doch während dieser Gespräche und Prozesse wurde mir klar, dass dieser Wunsch nicht unbedingt von der gesamten Gruppe geteilt wurde – einige wollten nicht zum „Team gebuildet“ werden.

Diese Dynamik finde ich aus mehreren Gründen äußerst interessant:
❓ Müssen alle Gruppen, die zusammenarbeiten, wirklich zu einem Team werden? Ist es nicht auch in Ordnung, wenn Einzelpersonen in einer Organisationseinheit arbeiten, ohne sich als Team zu betrachten? Und was bedeutet das für die konkrete Zusammenarbeit?

❓Ich denke, es erfordert von Einzelpersonen in der Gruppe viel Mut, zu sagen, dass sie kein Team benötigen, ohne dabei in die „Nicht-Team-fähig-Ecke“ gedrängt zu werden. Daher: Ist es möglich, dass sich die Mitglieder der Gruppe ehrlich dazu positionieren, wie sie zusammenarbeiten möchten?

❓Wie sollte man mit der Erwartungshaltung der Führungskraft oder einzelner Gruppenmitglieder umgehen, die sich ein Team wünschen?

✉ Ich möchte Sie dazu einladen, mit Ihrem Team, Ihrer Gruppe oder Ihrer Ansammlung von Einzelpersonen ins Gespräch zu kommen.
Vielleicht beim Start Ihres wöchentlichen Teammeetings, um zu fragen:
❓Was definiert für euch ein Team und Teamarbeit?
❓Was bedeutet Team und Teamarbeit auf unsere konkrete Arbeit bezogen?

☀ Wenn ich weiß, was mir wichtig ist, weiß ich, was ich nicht mache – Wie Werte beim Priorisieren helfen ☀

Es gibt mindestens zwei gute Gründe, im Bereich Energieversorgung und Klimaschutz zu arbeiten:

➕ Die Arbeit hat einen größeren Sinn und man das Gefühl, einen Beitrag zu leisten.
➕ Es wird nicht langweilig.

🥇 Die Kehrseite der Medaille:
Die zahlreichen Aufgaben und ständig neuen Anforderungen des Gesetzgebers überrollen die Branche.
Vielleicht kennen Sie das Gefühl, sehr viel und motiviert zu arbeiten, aber keinen Unterschied zu machen. Die To-Do-Liste wird einfach nicht kürzer.

❗ Die Lösung:
Priorisieren! Ist doch ganz einfach, oder?

❗ ❗ Neuer Versuch:
Priorisieren über Werte.
Wenn ich weiß, was mir wichtig ist, weiß ich, was ich nicht, weniger oder weniger perfekt mache.

Ja, es gibt klare Anforderungen z.B. vom Gesetzgeber, die erfüllt werden müssen. Diese haben wahrscheinlich Priorität 1.
Aber was ist mit den anderen 1.000 Themen, die Sie auch mal umsetzen wollen, wenn Zeit, Geld und Personal da sind?

Hier hilft ein Blick auf die eigenen Werte. Was ist mir wichtig? Was trägt zu meiner Arbeitszufriedenheit bei? Welche Aufgabe hilft mir, mich wirksam zu fühlen?

Wenn Sie mit Ihrem Team gemeinsam Werte erarbeiten möchten, unterstütze ich Sie gerne dabei. Hier geht es zu meinem Angebot zur Wertearbeit im Team.

✉ Einladung zur Mittelmäßigkeit ✉

Es gibt mindestens zwei gute Gründe, im Bereich Energieversorgung und Klimaschutz zu arbeiten:

➕ Die Arbeit hat einen größeren Sinn und man das Gefühl, einen Beitrag zu leisten.
➕ Es wird nicht langweilig.

Die Kehrseite der Medaille: Die ToDo-Liste endet nie und alles MUSS perfekt sein, schließlich geht es um die Zukunft unseres Planeten.

Aber MUSS es wirklich perfekt sein?

Wahrscheinlich nicht. Und das wissen wir auch – aber wissen heißt nicht, dass wir danach handeln. Letztens wurde mir das wieder bewusst, als ich einen Improtheater-Kurs besuchte.

Mein Ziel war es nicht, eine herausragende Schauspielerin zu werden. Ich wollte meine Komfortzone erweitern und einige Improtheater-Methoden für meine Teamcoachings adaptieren.

Also bin ich sehr entspannt in den Kurs gegangen. Dachte ich. Um dann festzustellen, dass ich jetzt aber doch schon gut sein will. Bei den Warm-up-Spielen…

Unser großartiger Trainer sprach die Einladung aus „Nehmt euch doch mal vor, in dieser Woche nur mittelmäßig zu sein“.
Gute Idee! Dachte ich.
Um im nächsten Moment zu denken, „Da gebe ich mir jetzt richtig Mühe mit.“ 🤦‍♀️ 🤷‍♀️

Es stellte sich heraus, dass ich mir keine Mühe geben muss, um im Improtheater mittelmäßig zu sein. Aber sich das vorzunehmen, war irgendwie befreiend. Und es hat Spaß gemacht und richtig viel gelernt habe ich auch noch – über Improtheater und Teamcoaching und über mich.

Worauf will ich damit hinaus?
Ich spreche eine Einladung zur Mittelmäßigkeit aus.

🏅 Herausforderung #1 – Suchen Sie sich eine kleinere oder größere Aufgabe aus, die in den nächsten Wochen erledigt werden muss. Und machen Sie sie einfach mal mittelmäßig. „Better done than perfect“ ist das Motto.
🏅 Herausforderung #2 – Verraten Sie es keinem und holen sich hinterher Feedback zur Aufgabe ein.

Ich wünsche viel Erfolg 😉 und freue mich über Berichte darüber, wie es lief!

⭐ Anerkennung ist nicht gleich Anerkennung – Warum es sich lohnt, im Team über Werte zu reden ⭐


Neulich habe ich mit einem Kunden gearbeitet, der als einen Wert „Anerkennung“ für sich identifiziert hat.
Mir ist bewusst, dass Werte für jeden etwas anderes bedeuten. Trotzdem war ich erstaunt, über seine Interpretation des Begriffes.

Er wurde in der Vergangenheit viel für seinen Erfolg in bestimmten Bereichen oder bei bestimmten Aufgaben gelobt. Das (nach dem Lehrbuch vorbildliche) sehr spezifische Lob, hat ihn aber eher demotiviert.

❓Warum?❓
Er wollte als ganzer Mensch gesehen und auch anerkannt werden. Er fühlte sich reduziert.

Diese Information ist für Führungskräfte und auch andere Teammitglieder wichtig! Sie haben es gut gemeint und den Kollegen im besten Fall nicht erreicht, im schlimmsten Fall vor den Kopf gestoßen.

Was nehme ich mit?
❗ Auch wenn ich denke, ich habe ein Verständnis von einem Begriff – es gibt sicher noch eine andere Interpretation
❗Im Team über Werte reden, lohnt sich.

🌟 Wir müssen über Werte reden! 🌟


Ob und wie man Berufliches und Privates trennt, ist jedem selbst überlassen. Es gibt aber Bereiche, in denen das aus meiner Sicht nicht ohne weiteres möglich ist.

Werte sind so ein Thema. Werte machen mich als Menschen aus. Mir ist zumindest unklar, wie man in diesem Bereich die Lebenssphären trennen kann.

Angesichts der – leider nicht so neuen – Entwicklungen in diesem Land bin ich daher der Meinung, dass auch im Unternehmensumfeld und im Team viel öfter über Werte gesprochen werden muss. Bzw. „sprechen“ ist falsch – es geht um Austausch und Reflexion.

Wer Lust hat, diesen Dialog im Team anzustoßen, für die/ den gibt es hier ein paar Methoden. Ich freue mich über Feedback und Berichte zu den angestoßenen Diskussionen!